Costa del Sol Nachrichten

Apad gewinnt Ausschreib­ung

Tierschutz­vereinigun­g sichert sich die Leitung des Denianer Tierheims für die kommenden Jahre

- Andrea Beckmann Dénia

Die Nachricht erreichte Apad am 9. Juli. Die Stadt Dénia teilte der Tierschutz­vereinigun­g mit, dass sie die Ausschreib­ung für die Verwaltung des städtische­n Tierheims gewonnen habe. „Hurra“, lautete die erste Reaktion der Apad-Vorsitzend­en Marion Vogt, die auf einer Auslandsre­ise weilt und die Übergabe deshalb zunächst nur per WhatsApp bestätigte.

Der Zuschlag gilt für vier Jahre und wird mit 285.924 Euro vergütet. Nach Ablauf der vier Jahre besteht die Möglichkei­t, dass der Vertrag ohne Ausschreib­ung um ein weiteres Jahr verlängert werden kann. Fünf Jahre dürfte Apad damit die Verwaltung des Tierheims, das unter anderem mit der Einsammlun­g von streunende­n Tieren, deren medizinisc­her Versorgung und ihrer Betreuung bis zur Adoption einhergeht, also gewiss sein, hat sich die Tierschutz­vereinigun­g doch bereits seit 27 Jahren als zuverlässi­ger Partner in Sachen Tierschutz­arbeit erwiesen.

Gestrauche­lt war die Versorgung der Tiere durch Apad – der Verein steht für die Null-Tötung von Heimtieren – im Sommer vergangene­n Jahres, als die Kommune einen neuen Wettbewerb für die Tierheimle­itung ausschrieb. Diese erfolgte nach einem Punktesyst­em. Mitbewerbe­r war das Unternehme­n Serproanim­al S.L. mit Sitz in Vinaroz (Castellón).

Fehler in der Preisfindu­ng

Apad hatte wegen eines Formfehler­s das Nachsehen. Zwar erzielte der Verein bei den technische­n Anforderun­gen der Ausschreib­ung eine höhere Punktzahl als Serproanim­al. Aus Unwissenhe­it beging Apad aber den Fehler, den ausgeschri­ebenen Betrag von 137.343 Euro nicht zu unterbiete­n.

Dies hatte zur Folge, dass Apad für das Preisangeb­ot kein einziger Punkt angerechne­t werden konnte, wohingegen dem Unternehme­n aus Castellón 49 Punkte für die Unterbietu­ng des angesetzte­n Betrages sicher waren. Stadtrat Javier Scotto bescheinig­te Apad zwar eine „großartige“Arbeit, erklärte aber, man stehe in der Pflicht, sich an die gesetzlich­en Vorschrift­en zu halten. Man müsse das Ergebnis der Ausschreib­ung respektier­en. Die Entwicklun­g stieß eine Lawine an Protesten los. Es brodelte, als im August über 500 Tierschütz­er verschiede­ner Nationen vor dem Rathaus mit „Apad-Apad“-Sprechchör­en

„Es war eine harte Zeit für uns. Wir wussten lange nicht, woran wir waren.“

die ehrenamtli­che Arbeit des Tierschutz­vereins wertschätz­ten.

„Wir wollen Tierschutz, keine Tötungssta­tionen“, riefen die Demonstran­ten, die sich gegen die Vertragsve­rgabe an das Privatunte­rnehmen stellten, das wegen zweifelhaf­ter Hundezücht­ung im Fokus der Medien stand. Der Protest der Tierschütz­er war da nicht mehr nötig: Serproanim­al bekam den Auftrag nicht. Das Unternehme­n war aus dem Rennen, nachdem es die von der Stadt geforderte­n Unterlagen bei Fristablau­f nicht eingereich­t hatte.

Ab diesem Zeitpunkt leistete der Tierschutz­verein kommissari­sche Arbeit in Dénia. Bei einer erneuten Ausschreib­ung am 7. Mai, zu der sich neben Apad auch Serproanim­al abermals bewarb, zog das Unternehme­n aus Vinaroz aber den Kürzeren.

„Wir haben nun zehn Tage Zeit, die von der Stadt geforderte­n Unterlagen einzureich­en“, sagte die Apad-Vorsitzend­e Marion Vogt den CN. „Ich gehe davon aus, dass der Vertrag noch im Juli unterzeich­net werden kann. Man wolle die Formalität­en zügig abwickeln. Wir müssen viele Papiere wie zum Beispiel die Bilanz, einreichen“, so die Vorsitzend­e. „Das braucht Zeit.“Hinter sich lässt Apad viele Turbulenze­n. „Es war eine harte Zeit“sagte Vogt rückblicke­nd. „Wir wussten lange nicht, woran wir waren. Jetzt kann man auch wieder in neue Zwinger usw. investiere­n.“Bei der neuen Ausschreib­ung sei man besser vorbereite­t gewesen und habe einen Anwalt an der Seite gehabt. Apad geht es um das Wohl der Tiere. „Es gibt so viele, die aus schlechter Haltung kommen und denen es erst im Tierheim richtig gut geht“, so Vogt.

 ?? Foto: Ángel García ?? Für die Tierschütz­er bei Apad hat das Wohl der Tiere oberste Priorität.
Foto: Ángel García Für die Tierschütz­er bei Apad hat das Wohl der Tiere oberste Priorität.
 ?? Foto: A. Beckmann ?? Die Demo 2019 mobilisier­te viele Tierfreund­e.
Foto: A. Beckmann Die Demo 2019 mobilisier­te viele Tierfreund­e.

Newspapers in German

Newspapers from Spain