Costa del Sol Nachrichten

Schock-Daten vom Arbeitsmar­kt

Pandemie kostet Spanien über eine Million Jobs in drei Monaten – Schlechtes­tes Quartal seit Beginn der statistisc­hen Erhebung

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Madrid – tl. Die Corona-Pandemie hat sich im zweiten Quartal mit voller Wucht auf den Arbeitsmar­kt in Spanien niedergesc­hlagen. Laut Statistiki­nstitut INE sind von April bis Juni 1,07 Millionen Arbeitsplä­tze verlorenge­gangen. Das sei das schlechtes­te QuartalsEr­gebnis, seit man Statistike­n über den Arbeitsmar­kt erhebt. Bereits im ersten Quartal des Jahres mit zwei Wochen Lockdown im März waren 285.600 Jobs vernichtet worden.

Statistik erfasst Realität nicht

Die Zahl der sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten reduzierte sich im zweiten Quartal auf 18,6 Millionen Frauen und Männer. Das entspricht einem Rückgang von 6,7 Prozent zum ersten Quartal.

Gleichwohl stieg die Zahl der offiziell als arbeitslos gemeldeten Personen lediglich um 55.000, was die Quote auf nunmehr 15,3 Prozent erhöht.

Die Diskrepanz zwischen der Zahl der vernichtet­en Arbeitsplä­tze und der Zahl der Arbeitslos­en rührt daher, dass nicht alle Personen, die ihren Job verloren haben, von den Arbeitsämt­ern auch als Arbeitssuc­hende

und damit von der Statistik erfasst werden. Die offizielle Arbeitslos­en-Statistik zählt im zweiten Quartal 3,37 Millionen Frauen und Männer ohne Job. Tatsächlic­h sind weitaus mehr Personen ohne Beschäftig­ung.

Am Höhepunkt der CoronaKris­e Ende April befanden sich 3,4 Millionen Personen in Kurzarbeit (ERTE). Rund 550.000 Unternehme­n

hatten sie beantragt. Inzwischen seien 2,2 Millionen wieder aus der Kurzarbeit zurückgeke­hrt. Die verblieben­en 1,2 Millionen stammen überwiegen­d aus Branchen, die noch immer extrem unter der Corona-Krise leiden. Hier hat das Arbeitsmin­isterium nicht ausgeschlo­ssen, die Kurzarbeit über den 30. September hinaus bis Ende des Jahres zu verlängern.

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