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Tierreservat durchkreuzt Pläne der Stadt zur Nutzung von La Hoya als Konzertbühne
Wegen des anliegenden Reservats zur Aufzucht afrikanischer Gazellen können an der Burg Alcazaba in Almería keine Konzerte veranstaltet werden.
Mit der Errichtung einer neuen Straße von der Calle Pósito zur Calle Almanzor hat die Stadt Almería jüngst eine neue, attraktivere Zufahrt von der Altstadt zur Burg Alcazaba geschaffen – samt einer Flaniermeile für Passanten (die CSN berichtete). Im Vorfeld hatte sie auch schon die anliegende, als La Hoya bekannte Landschaft unterhalb der maurischen Festung grundreinigen und restaurieren lassen.
Das Areal, das sich vom westlichen Ende der Alcazaba entlang der mittelalterlichen Stadtmauer bis zum gegenüberliegenden Hügel Cerro de San Cristobal erstreckt, hatte die Kommunalregierung der PP in diesem Sommer mit musikalischen Angeboten aufwerten wollen. Dort sollten dank der Weitläufigkeit des Geländes jene Open-Air-Konzerte ausgetragen werden, die ein größeres Publikum anlocken dürften, da die in Corona-Zeiten geltenden Abstandsregeln hierfür mehr Platz als bisher erforderlich machen.
Die Idee der Verwandlung des Geländes in eine Konzertbühne stieß jedoch auf den Widerstand des Obersten Spanischen Wissenschaftsrates (CSIC). Dieser betreibt nämlich im Norden der Burg Alcazaba jenseits der Stadtmauer seit 1971 ein Reservat zur Aufzucht verschiedener, in ihrer Art bedrohter Spezies von Gazellen und Antilopen zwecks ihrer Auswilderung in Nordafrika. Und die Live-Musik im benachbarten Areal, so die Experten des CSIC, könnte die sensiblen Tiere einem großen Stress aussetzen.
Musik-Events umverlegt
Von Seiten des Rathauses waren daraufhin vor Ort Akkustikproben realisiert worden. Laut der Kommunalregierung hätten diese ergeben, dass die Gazellen und Antilopen von den Schallwellen nicht beeinträchtigt werden. Zur Abkehr konnte sie der CSIC damit aber nicht bewegen. So lenkte die Stadt am Ende doch ein und verlegte die an der Burg geplanten Konzerte kurzfristig auf den Rathausplatz oder auf das Feria-Gelände.