Dank wem Dank gebührt
Die Ortsgruppe der rechtspopulistischen Vox im Madrider Distrikt La Latina stimmte vor wenigen Tagen in Twitter ein Loblied auf die von ihr organisierten Freiwilligen an. Diese hatten an eine Pfarrei 84 solidarische Menüs ausgeliefert, damit sie das kirchliche Hilfswerk Caritas an Bedürftige verteilen kann.
Auf den Tweet antwortete wiederum Alberto Serrano, Abgeordneter der liberalen Ciudadanos im Madrider Stadtrat und Delegierter des Rathauses für den Distrikt La Latina. Serrano meinte, dass alle an der karitativen Aktion Beteiligten erwähnt werden sollten und erinnerte Vox daran, dass die solidarischen Menüs von der wohltätigen Nichtregierungsorganisation Cesal bereitgestellt wurden. Außerdem hob er hervor, dass 60 Prozent der Menüs von Mena‘s (minderjährige Immigranten, die sich allein in Spanien aufhalten, Anm. d. Red.) zubereitet wurden.
Ein klarer Seitenhieb von Serrano an Vox, denn die Rechtspopulisten lassen keine Gelegenheit aus, um die Mena’s kollektiv als Kriminelle zu verteufeln. Nun wäre der Seitenhieb ob der geringen Bekanntheit des Absenders kaum wahrgenommen worden. Dadurch aber, dass die Vizebürgermeisterin von Madrid, Begoña Villacís (ebenfalls Ciudadanos), den Tweet mit einem zusätzlichen hämischen Kommentar in Richtung Vox wiedergab, fand er doch noch große Beachtung – in den sozialen wie in den traditionellen Medien.