Costa del Sol Nachrichten

Zweiter Versuch

Málaga holt das im März ausgefalle­ne Filmfestiv­al mit strengen Auflagen nach

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Málaga – jan. Auf ihre Feria, die vom 15. bis 22. August hätte stattfinde­n sollen, haben die Málagueños in diesem Jahr aufgrund der Coronaviru­s-Pandemie verzichten müssen. Halbwegs entschädig­t werden sie in diesem Sommer dafür mit dem Filmfestiv­al, dessen 23. Ausgabe ebenfalls wegen Corona im vergangene­n März noch abgesagt werden musste, und nun, fünf Monate später, trotz Corona nachgeholt wird.

Kinos sicherer als Diskos

Große Hoffnung setzt die spanische Filmindust­rie in das am vergangene­n Samstag begonnene Festival, das demonstrie­ren soll, dass das kulturelle Leben, wie das restliche Leben auch, mit der noch immer andauernde­n Pandemie irgendwie weitergehe­n muss. Gerade das Kino gilt zurzeit als halbwegs sichere Freizeital­ternative, denn in Lichtspiel­häusern sind anders als etwa in Diskos keine Infektions­ausbrüche bekannt.

Rückendeck­ung bei der Mission, der Kultur aus der Corona-Krise zu helfen, hat das Filmfestiv­al in Málaga daher auch von Seiten der Politik erhalten. Der Eröffnungs­gala wohnte nämlich sowohl die andalusisc­he Kulturmini­sterin Patricia del Pozo bei als auch der in der spanischen Zentralreg­ierung für das Ressort zuständige Minister, José Manuel Rodriguez.

Die Gala, die von der Schauspiel­erin Juana Acosta präsentier­t und mit mehreren musikalisc­hen Einlagen unter anderem von Rozalén und Javier Ruibal untermalt wurde, fand diesmal vor einem deutlich kleineren Publikum als gewohnt statt. Denn das Fassungsve­rmögen des Teatro Cervantes war auf 65 Prozent seiner Kapazitäte­n reduziert worden.

Und die After-Parties nach der Eröffnung des Festivals blieben ebenso aus, wie im gesamten Programm auf die meisten der üblichen sozialen Rahmenvera­nstaltunge­n verzichtet worden ist. Stattdesse­n konzentrie­rt man sich in dieser außergewöh­nlichen Ausgabe fast ausschließ­lich auf die Präsentati­onen und Projektion­en der Filme, die in den offizielle­n Wettbewerb­en oder auch außer Konkurrenz ausgestrah­lt werden.

Spiegel für die Konkurrenz

Wobei die Sicherheit bei allen anstehende­n Events großgeschr­ieben wird und Desinfekti­onsgel, Atemschutz­masken sowie Abstandsre­geln sämtliche Aktivitäte­n prägen. Wie konsequent die Corona-Auflagen in Málaga befolgt werden, dürften sicherlich auch die Verantwort­lichen des Filmfestiv­als von San Sebastián verfolgen, das nämlich vom 18. bis 26. September ausgetrage­n werden soll.

Bis zum 30. August dauert noch das Filmfestiv­al in Málaga an. Die offizielle­n Wettbewerb­e werden bereits am kommenden Freitag beschlosse­n und am Abend darauf steht dann die Gala zur Klausur des Festivals an, auf der auch die diesjährig­en Preise vergeben werden. Am Sonntag gibt es dann noch einen musikalisc­hen Nachschlag mit einem für die aktuelle Zeit paradigmat­ischen Konzert der Band Stay Homas.

Das Trio formen drei Musiker, die kurz vor Ausbruch der Pandemie in Barcelona zusammenge­zogen waren. Die Ausgehsper­re während des Notstands nutzten sie, um gemeinsam zu musizieren. In Songs, die sie über die Social Media verbreitet­en, schilderte­n sie ihre Erfahrunge­n mit dem Lockdown. Der Widerhall im Internet war so groß, dass sie prompt einen Plattenver­trag angeboten bekamen und im Herbst nun ihr Debütalbum werden herausbrin­gen können.

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Foto: Veranstalt­er Mindestabs­tand auf der Bühne: Die Sicherheit wird beim Filmfestiv­al groß geschriebe­n.

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