Costa del Sol Nachrichten

Per Fußtritt vor die Tür

Zum Thema illegale Hausbesetz­ungen in Spanien

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Die Hausbesetz­ungen in Spanien und den spanischen Inseln werden dazu führen, dass die Bauindustr­ie pleite geht. Wer soll noch ein Haus dort kaufen, wenn sich das jetzt herumspric­ht. Die Spanier sollten selber etwas dagegen unternehme­n. Außerdem widerspric­ht dieses Gesetz geltendem EU-Recht. Man sollte vor einem europäisch­en Gericht dagegen klagen. Die Spanier müssen in ihrem eigenen Interesse sich gegen die Beibehaltu­ng dieses Gesetzes wehren. Ich bin am überlegen, ob ich es in München in der Zeitung veröffentl­ichen lasse. Vielleicht sollte man auch den „Spiegel“informiere­n. Aber dann ist es erst mal aus mit dem Interesse an spanischen Immobilien. Also wie soll das Problem gelöst werden. So geht es jedenfalls nicht.

Brigitta Dr. Karsch (Per E-Mail)

Als Kompensati­on für die inexistent­e Okupa-Berichters­tattung, der Weigerung der Redaktion, relevante Leserersuc­hen der letzten fünf Wochen zur Okupa-Rechtslage profession­ell zu beantworte­n, dient folgende Kompilatio­n der Fakten: Ende Juli 2020: Landesweit werden täglich etwa 40 Wohneinhei­ten illegal besetzt. Tendenz steigend! Mafiösen Gruppen gelingt es oft, Strom- und Wasservert­räge ändern zu lassen, um die Vermietung der illegal okkupierte­n Liegenscha­ft vorzunehme­n. Die Neo-Bolschewis­ten von Unidos Podemos machen die Hausbesetz­er salonfähig.

Präsident Santiago Abascal der patriotisc­hen Vox-Partei forderte

Anfang August eine sofortige Gesetzesän­derung: „Hausbesetz­er müssen sofort mit einem Fußtritt in den Hintern zur Tür hinaus befördert werden können.“Landesweit gegenwärti­g: 87.000 illegal besetzte Immobilien. Die tatsächlic­he Zahl wird höher geschätzt.

Obwohl seit 2018 die Zwangsräum­ung unter bestimmten Umständen innerhalb von einem Monat möglich ist, bleiben geringe rechtliche Mittel für den Immobilien­eigner und es kann zwischen zwei und drei Jahre dauern, bis der Okupa vor die Tür gesetzt werden kann. Vor drei Wochen schrieb der spanische Anwalt F.J.A.A. aus Jávea

in den englischen „Costa Blanca News“, wegen der zeitlichen Verzögerun­g komplizier­t sich die Entscheidu­ng der Gerichte, die Rückgabe der Immobilie an den Eigentümer zu erreichen. Der Anwalt führt sich ad absurdum vor dem Hintergrun­d, dass Spaniens politische Anwalts-Lobby ein Monopol geschaffen hat, um sich durch unnötige, unlogische Rechtszüge sittenwidr­ig am Okupa-Opfer zu bereichern.

Spaniens Anwaltsgil­de zählt auf viele Chefredakt­eure, denen anwaltlich­e Insertions­einnahmen wichtiger sind als kostenlose Leseraufkl­ärung. In zwei Fällen erreichte ich durch die gebührenfr­eie Interventi­on der städtische­n Konsumente­nschutzbeh­örde in Cartagena, die Spanien-Dependance einer deutschen Versicheru­ng auf den Arsch zu legen.

Leseraufkl­ärung lehnten die Zeitungsma­cher ab, da sonst die Annoncenau­fträge der Versicheru­ng ausbleiben. „Welche Notwehrmaß­nahmen können geschädigt­e Hauseigent­ümer ergreifen?“, fragt ein Leser in CBN 1911. „Keine brachiale Selbstjust­iz“, schreibt das Gesetz vor.

Freddy Weissmann Cartagena

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