Okupa im Pool
Leserbrief zu Artikeln über Hausbesetzungen
Eine „illegale“Nutzung fremder Immobilien ganz anderer Art haben wir jetzt erfahren dürfen: eines Morgens hatten wir einen nicht eingeladenen Gast in unserem Pool, der dort fleißig seine olympiareifen Runden drehte. Nach mehreren Minuten Verfolgungsjagd mit dem Kescher, gelang es mir, ihn dingfest zu machen und in einem Eimer mit Deckel erst mal unter Arrest zu stellen.
Ich muss dazu erklären, dass wir unser Piscina am unteren Rand der notwendigen Chemie-Zusätze fahren, also möglichst wenig Chlor, Flokulante und Anti-Alga. Das führt schon mal dazu, dass ein Wasserläufer für einige Zeit mit uns um die Wette taucht.
Aber Amphibien im Pool – soweit geht die Tierliebe dann doch nicht. Glücklicherweise beginnt direkt hinter unserem Grundstück ein Urwald, in dem sich auch zwei verfallene Pozos (Zisternen) befinden. Die sind zwar seit kurzem mit Gitterrosten abgedeckt, aber das sollte für ein schlankes Fröschlein kein Problem sein. Also mit Eimer und Frosch 10 min marschiert und er hat ein neues Zuhause.
Denkste! Unser Pool hat ihm wohl deutlich mehr Spaß gemacht, am nächsten Morgen war er wieder da! Immerhin hat er den halben Kilometer und ca. 100 Höhenmeter dafür überwunden. Also das Ganze noch einmal, kurze
Jagd und Umsiedlung. Zur Klärung, ob es sich bei dem Pool-Besetzer wirklich um denselben Frosch oder um einen Zwillingsbruder/-Schwester handelt, habe ich ein Foto gemacht.
Sollte er tatsächlich ein drittes Mal auf- bzw. untertauchen, ist wohl eine 15 minütige Autofahrt in das Feuchtgebiet Marjal fällig.
Dr.-Ing. Wenzel Seiler (Per E-Mail)