Des Seepferdchens Eigenarten
Mann und Frau tauschen die Rollen – Er trägt den Nachwuchs aus, sie macht sich aus dem Staub
Murcia – sg. Das Seepferdchen weist abgesehen von seinem Aussehen viele Besonderheiten auf. So haben es der Biologin am Ozeanographischen Institut, Elena Barkala, die Seepferdchen-Frauen angetan. „Sie sind viel cleverer als wir. Sie lassen einfach die Männer die Jungen austragen und zur Welt bringen.“Dazu legen die Weibchen ihre Eier in die Bauchtasche der Männchen, wo sie befruchtet und zehn bis zwölf Tage lang ausgetragen werden. Nach der Geburt im Seegras sind die Jungen auf sich selbst gestellt. Zwar werden Seepferdchen als monogam beschrieben, aber Biologen haben auch Partnerwechsel beobachtet.
Enormes Anpassungsvermögen
Auch wenn der kleine sympathische Fisch zart und zerbrechlich daher kommt, hat er ein enormes Anpassungsvermögen. Er kommt mit dem hohen Salzgehalt im Mar Menor zurecht und mit den Schwankungen der Wassertemperatur
von bis zu 30 Grad Celsius im Sommer bis acht Grad im Winter. Im Winter zieht sich das Seepferdchen bis zu sieben Meter tief auf den Meeresboden zurück, um der Kälte zu entgehen. Im Sommer taucht es wieder auf und lässt sich schon mal 20 Zentimeter unter der Wasseroberfläche blicken.
Das Mar-Menor-Seepferdchen wird zwischen 15 und 16 Zentimeter lang und erreicht ein Alter zwischen drei und fünf Jahren. Jahrelang bewohnt es dasselbe relativ kleine Gebiet, ohne es zu verlassen. Die Wissenschaftler beobachteten nur ein Exemplar, dass sich 100 Meter von seinem Standort entfernte. Das bedeutet, dass Beeinträchtigungen des Lebensraumes immense Auswirkungen auf den kleinen Fisch haben.
„Es frisst die ganze Zeit“, sagt José Antonio Oliver von der Vereinigung Hippocampus. „Mit seiner Schnauze saugt es alles an kleinen Fischen und Krustentiere auf, was ihm in den Weg kommt.“