Huelva in Flammen
Schlimmster Waldbrand in Spanien diesen Sommer – 10.000 Hektar Wald in Andalusien vernichtet
Huelva brennt weiter. Abermals rückte die Feuerwehr in der Luft und am Boden gegen den bisher schlimmsten Waldbrand dieses Jahres in Spanien vor. Vier Nächte lang hat der in Almonaster la Real ausgebrochene Brand vernichtet, was ihm in dem unwegsamen Gelände in den Weg kam.
Huelva – sk. Huelva brennt weiter. Abermals rücken die Feuerwehr in der Luft und am Boden gegen den bisher schlimmsten Waldbrand dieses Jahres in Spanien vor. Vier Nächte lang hat der in Almonaster la Real ausgebrochene Brand verschlungen, was ihm in dem unwegsamen Gelände in den Weg kam. Über 3.100 Menschen aus sechs Gemeinden mussten ihre Häuser bereits verlassen und in Notunterkünften versorgt werden. Rund 10.000 Hektar Natur verbrannten, das Gebiet von 13 Gemeinden gleicht mitunter einer Aschelandschaft.
Das Feuer brach am Donnerstag gegen 14.15 Uhr im Gebiet Olivagras bei Almonaster la Real aus, hielt die Feuerwehrleute nicht zuletzt wegen der böigen und in der Richtung oft wechselnden Winden das ganze Wochenende in Atem, am Samstag erhellte eine riesige Feuerwand die Nacht. Bisweilen mussten die Feuerwehrleute alle 15 Minuten ihre Taktik der Brandbekämpfung den launischen Winden Huelvas anpassen.
Täglich bekämpften die über 500 Rettungskräfte – vorwiegend Feuerwehrmänner und Soldaten der Katastrophenschutzeinheit UME – am Boden und 25 Flugzeuge aus der Luft den Brand an seiner Südflanke. „Das Gebiet Zara macht uns am meisten Sorgen“, erklärte Landwirtschaftsministerin Carmen Crespo (PP). Die gewaltige Feuersbrunst erinnerte sie an die Brände in Portugal 2017 und in Kalifornien 2018. Der Brand von Huelva stellt den Waldbrand vor drei Wochen im Vall de Gallinera (Provinz Alicante) in den Schatten.
Das Feuer frisst sich durch Schluchten und verschlingt die Eukalyptus-Bäume, die im Nu in Flammen aufgehen. Allerdings machen die Flammen im hügeligen Gebiet etwa 40 Kilometer östlich der Grenze zu Portugal und 100 Kilometer nordwestlich von Sevilla auch vor Kastanienwälder und Weiden mit Stein-, Kork- und
Das hügelige Terrain und Windböen erschweren die Löscharbeiten
Bergeichen nicht Halt.
„Es ist ein furchtbar komplizierter Brand“, sagte Landesministerpräsident Juan Manuel Moreno, der die Kommandozentrale Infoca im Forstschutzzentrum Centro de Defensa Forestal (Cedefo) in Valverde de Camino aufsuchte. „Alles, was wir an Manpower und Material haben, ist hier, man wird nirgendwo mehr Erfahrung und Talent bei dieser Art der Feuerbekämpfung
finden als in dieser Kommandozentrale“, so Moreno.
Er dankte den Bürgermeistern der Orte, die sowohl den Brand von Huelva bekämpften als auch sich um die Bürger kümmerten, die ihre Häuser verlassen mussten. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Verwaltungen und Institutionen verlaufe reibungslos. „Wir rudern alle in dieselbe Richtung“, sagte Moreno. Trotz der ungünstigen meteorologischen Bedingungen gelang es der Feuerwehr Montagmittag, den Brand zu stabilisieren.
Noch gilt das Feuer aber nicht offiziell als kontrolliert. Am Sonntag fachten gegen Abend immer wieder Windböen von 25 bis 50 Kilometern pro Stunde das Feuer an. Bei der Notrufzentrale gingen 600 Anrufe unter der 112 ein, die mit dem Brand zusammenhängen.
Nicht nur in Huelva brannte es am Wochenende. Auch in Cáceres musste die Feuerwehr drei Brände löschen, in der Region Murcia brannten 300 Hektar zwischen Mula und Bullas und in Estepona ging das Laguna Village in Flammen auf. Auch das Levante-Gebiet an der Costa Blanca litt im August unter einer Serie von kleinen Waldbränden.
Bisher wenig Waldbrände
Trotzdem kam Spanien diesen Sommer bisher glimpflich davon. Bis Mitte August waren gut 31.000 Hektar von Flammen vernichtet worden. Das ist weniger als die Hälfte der Fläche im Vorjahreszeitraum von circa 72.000 Hektar. Der Schnitt der vergangenen zehn Jahre für den Zeitraum zwischen Januar und Mitte August beträgt knapp 63.000 Hektar.