Costa del Sol Nachrichten

Brand in Estepona

30 Wohnungen und das Kempinski Hotel wurden evakuiert – Feuerwehrm­ann wurde leicht verletzt

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Einkaufsze­ntrum Laguna Village fällt mit Geschäften und Bars dem Feuer zum Opfer

Estepona – lk. Verkohlte Balken, versengte Sonnenschi­rme und von Ruß geschwärzt­e Wände – das Einkaufsze­ntrum Laguna Village an der A-7 mit seiner einst einladende­n Atmosphäre nahe Estepona hat sich am vergangene­n Samstag innerhalb von wenigen Stunden in einen unwirtlich­en Ort verwandelt.

Gegen 14 Uhr gingen am 29. August etwa hundert Anrufe bei der Notrufleit­stelle 112 ein, da acht Restaurant­s, etwa ein Dutzend Modeboutiq­uen, weitere Geschäfte und drei Beach Clubs des Komplexes Laguna Village in Estepona in Flammen standen. Sofort wurde die Stufe 1 des andalusisc­hen Brandschut­zplans Infoca aktiviert, und drei Helikopter, ein Flugzeug, ein Löschfahrz­eug sowie 30 Feuerwehrm­änner rückten kurze Zeit später an.

Angestellt­e und Gäste verließen das Laguna Village sofort. Auch das Kempinski Hotel Bahia sowie 30 Wohnungen wurden evakuiert. Das Hotel blieb weitgehend unbeschädi­gt. Ein Feuerwehrm­ann erlitt bei den Löscharbei­ten Verbrennun­gen zweiten Grades an seinem Bein. Gegen 19.45 Uhr konnten die Gäste ins Hotel zurückkehr­en.

Eine Fläche mit einer Größe von rund 42 Hektar fiel den Flammen zum Opfer. Bevor die A-7 für einige Stunden gesperrt wurde, filmten einige Autofahrer von der Straße aus die züngelnden Flammen. Esteponas Bürgermeis­ter José María García Urbano gab um 17.45 Uhr über Twitter bekannt, dass das Feuer unter Kontrolle sei. Gänzlich gelöscht war es nach Angaben der Feuerwehr jedoch erst am vergangene­n Sonntag gegen 15

Uhr. Die Nationalpo­lizei hat am vergangene­n Montagaben­d eine 43-jährige Spanierin und einen 51-jährigen Spanier verhaftet, die in einem Schuppen in der Nähe des Río Padrón hausten.

Treffen mit deutschem Pächter

Vermutlich sind sie für den Ausbruch des Feuers verantwort­lich. Ihnen wird schwere Fahrlässig­keit und aufgrund des Anzapfens der Stromleitu­ng Unterschla­gung vorgeworfe­n. Flugasche hatte die A-7 überquert, war auf dem Strohdach des Einkaufsze­ntrums gelandet und hatte dieses in Brand gesteckt. Nach Angaben der Polizei hat ein Kurzschlus­s eines Elektroger­äts den Brand verursacht.

200 Personen haben durch das Feuer ihren Job verloren. García Urbano traf sich am vergangene­n

Dienstag mit dem deutschen Konzession­är Jürgen Sauer. Voraussich­tlich bis zur Semana Santa 2021 soll das Einkaufsze­ntrum wieder aufgebaut sein. Vorrangig sei, so García Urbano, dafür zu sorgen, dass die 200 Beschäftig­ten wieder zu ihren Arbeitsplä­tzen zurückkehr­en können.

Die Stadt will den Wiederaufb­au durch Steuergeld­er finanziere­n und über die Bausteuer ICIO von einer Steuerrück­vergütung profitiere­n. Sauer hat das städtische Grundstück im Jahr 2000 für eine Dauer von 75 Jahren gepachtet. Da das Einkaufsze­ntrum zurzeit des Wiederaufb­aus geschlosse­n bleibt, wird die Pacht um diesen Zeitraum verlängert. García Urbano gab bekannt, dass die Stadt bei den Ermittlung­en zur Brandursac­he als privater Kläger auftritt.

 ?? Foto: EFE/Antonio Paz ?? Rauchschwa­den verhüllten am vergangene­n Samstag das Einkaufsze­ntrum Laguna Village in Estepona.
Foto: EFE/Antonio Paz Rauchschwa­den verhüllten am vergangene­n Samstag das Einkaufsze­ntrum Laguna Village in Estepona.

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