Nein, nein, nein ....
Nein, Isabel Díaz Ayuso ist wirklich eine faszinierende Frau. Auch wenn es alle besser wissen – ihre Welt ist eine Scheibe, steht auf dem Kopf und niemand vermag sie vom Gegenteil überzeugen. Man kann ihr sagen, was man will – Gegenargumente fruchten wie bei einem Kleinkind im Moment des Schreikrampfs, weil man ihm den Lutscher aus der Hand nimmt, an dem schon die Milchzähne pappen. Letztendlich läuft alles heraus auf nein, nein, nein und ich will, ich will, ich will.
Im Kern ist sie ein echter Puigi. Nein, der „procés“ist keine Bewegung der separatistischen Kräfte Kataloniens. Der Polit-Poker mit der Lutscher-Milchzähne-Taktik wird in Madrid ausgespielt. Isabel Ayuso will das so, sagt „nein“zu allem, was von der Zentralregierung kommt und will alles auf ihre eigene Art und Weise machen. Grundlegend von Carles Puigdemont unterscheidet der Lebensgefährte. Er ist Friseur.
Wie bei einem kindlichen Schreikrampf stellt Ayusos Konfrontationskurs alles andere in den
• punto aparte
Schatten – all die Corona-Probleme im Gesundheitswesen, im öffentlichen Nahverkehr und in der Sozialpolitik. Beim Gedanken an Pedro Sánchez schreit Isabel Ayuso einfach. Nein, nein, nein, ich will, ich will, ich will, und Madrid, Madrid, Madrid. Wie im procés in Katalonien passiert in Madrid dann gar nichts. Alles steht still, blockiert im politischen Dauerkonflikt. Und Schuld an allem hat natürlich... – „Gracias por el caos, Pedro Sánchez“, sagte sie immer wieder. Sie wollte das „gracias“als Ironie verstanden wissen. Der Rest des Landes wusste es besser, sagte nichts, aber dachte wohl: Gebt ihr endlich einen Lutscher, damit sie
Ruhe gibt.