Hafen wächst und wächst
Trotz Corona-Krise Rekord: 2020 werden in Garrucha sieben Millionen Tonnen Schüttgut verschifft
Garrucha – sg. Die Coronavirus-Pandemie zwingt überall die Wirtschaft in Knie – mit zumindest einer Ausnahme. Dem Handelshafen in Garrucha kann die Krise scheinbar nichts anhaben. Im Gegenteil. Der Hafen registrierte im Corona-Jahr 2020 einen Zuwachs von 6,4 Prozent an Frachtverkehr im Vergleich zu 2019.
Im September 2020 wurde sogar ein historischer Rekord verzeichnet. 733.781 Tonnen an Schüttgut wurden verschifft. Im gleichen Monat 2019 waren es 558.738 Tonnen. Die Tendenz bleibt steigend.
Im Jahr 2019 wurden im Hafen von Garrucha 6,2 Millionen Tonnen Schüttgut verschifft, 6,6 Prozent mehr als 2018.
Im gesamten Jahr 2020 waren es gut sieben Millionen Tonnen, 422.783 mehr als 2019. Längst zählt Garrucha zu den wichtigsten Häfen in Spanien, die Baumaterialien exportieren.
Ausbau des Hafens geplant
Angesichts des Erfolges zieht die Hafenbehörde von Andalusien Appa eine Erweiterung der Anlage in Erwägung und lässt derzeit ein Gutachten anfertigen. Geprüft werden Angebot, Nachfrage sowie die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Garrucha. Der Ausbau des Hafens sei bedeutend für den Bergbau in dem Levante-Gebiet von Almería und schaffe Arbeitsplätze, hieß es. Die Erweiterung besteht einem Bericht der Zeitung „La Voz de Almería“zufolge in dem Bau eines neues Hafens im Meer parallel zum bereits existierenden.
Im Zuge der Hafenerweiterung würden auch die Straße zwischen Los Gallardos und Garrucha ausgebaut und die Fahrtrichtungen getrennt werden. Bereits jetzt reihen sich dort die Lastwagen wie an einem Faden aufgezogen aneinander. Sie werden in dem 30 Kilometer entfernten Steinbruch von Cariatriz in Sorbas mit abgebautem Gips beladen, mit Kalkstein, Kies und zerkleinertem Marmor.
Kritiker weisen jedoch auf die Folgen eines Ausbaus dieser Aktivität für die Umwelt hin. Beim Verladen von mehr Gips und Sand entstehe mehr gesundheitsschädlicher Staub, der jetzt schon in den Wohnungen an der Strandpromenade zu finden sei, hieß es. Zudem sei eine Erweiterung des Hafens nicht mit dem Tourismus zu vereinbaren.