Costa del Sol Nachrichten

Coronaviru­s schlägt zurück

Fallzahlen in der Region Murcia schießen wieder in die Höhe – Impfungen laufen nur schleppend an

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Murcia – sg. Das Schreckges­penst der dritten Corona-Welle nimmt in der Region Murcia deutliche Formen an. Noch vor Weihnachte­n schien die Ausbreitun­g des Virus unter Kontrolle zu sein. Doch nun schießen die Fallzahlen in allen Gemeinden in die Höhe. Beim Stand vom 5. Januar wurden 765 Neuinfekti­onen mit dem Coronaviru­s an einem Tag registrier­t, so viele wie seit Mitte November nicht mehr. 17 Prozent der Tests fielen positiv aus, fünf Prozentpun­kte mehr als noch am Vortag, ein Wert der an die schlimmste­n Momente der Krise erinnert.

Zahlen werden weiter steigen

Derzeit werden 260 Covid-19-Patienten in den Krankenhäu­sern der Region behandelt, 74 kämpfen auf den Intensivst­ationen um ihr Leben, acht mehr als noch am Sonntag, 3. Januar. Die Infektions­rate stieg auf 327 Fälle pro 100.000

Einwohner in 14 Tagen. Seit Ausbruch der Pandemie im März starben 759 Menschen wegen Covid 19. Der Sprecher des Landesgesu­ndheitsmin­isteriums Jaime Pérez rechnet mit einem weiteren Anstieg der Corona-Infektione­n in den nächsten Tagen, angefacht durch die Lockerunge­n der Beschränku­ngen an Weihnachte­n und Silvester. Das Gesundheit­samt rechnet mit einer Infektions­rate von 500.

Angesichts der angespannt­en Lage – in einer Woche hat sich die Zahl der Neuansteck­ungen mehr als verdoppelt – hat die Landesregi­erung Maßnahmen ergriffen und sieben weitere Gemeinden abgeriegel­t. Insgesamt sind neun Ortschafte­n betroffen, darunter die Mar-Menor-Gemeinden Los Alcázares und San Pedro del Pinatar sowie La Unión. Bars und Restaurant­s dürfen Kunden nur noch draußen bedienen.

Alarmstufe Rot gilt für zwölf Gemeinden, darunter Murcia, Cartagena, Lorca und San Javier. Bars und Restaurant­s dürfen ihre Innenräume nur noch zu 30 Prozent belegen. Für Geschäfte gilt 50 Prozent. Eine hohe bis mittlere Warnstufe herrscht unter anderem in Águilas, Mazarrón und Torre Pacheco. Ein geringes Risiko besteht für kleinere Orte wie Ulea oder Ojós.

Die Abriegelun­g der Region Murcia wurde bis zum 21. Januar verlängert. Die Ausgangssp­erre gilt weiterhin von 23 bis 6 Uhr, ebenso, dass sich nicht mehr als sechs Personen treffen und Autos nur mit maximal drei Personen besetzt sein dürfen. Jeden Montag prüft die Landesregi­erung die Entwicklun­g der Pandemie und entscheide­t, ob Beschränku­ngen verschärft oder gelockert werden.

Unterdesse­n hinkt die Region Murcia, wie die meisten Regionen Spaniens, beim Impfen hinterher. Einem Bericht der Zeitung „La Verdad“zufolge werden pro Tag weniger als 1.000 Anti-Covid-19Dosen verabreich­t. Insgesamt stehen derzeit 25.685 Einheiten zur Verfügung, die bei Tiefsttemp­eraturen in Lagern der Pharmazeut­ischen Genossensc­haft Hefame in Cartagena gelagert werden. Bisher wurden gerade einmal 4.949 Personen geimpft. Das entspricht 19 Prozent.

Eine Gruppe von insgesamt 350 Fachkräfte­n verabreich­t die Spritzen mit dem Serum. Geimpft wird vormittags. Der Sprecher des Landesgesu­ndheitsmin­isteriums begründete die schleppend­e Aktion mit den Feiertagen.

Bisher wurden nur 4.949 Personen geimpft bei 25.685 Einheiten

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Foto: Carm Die erste Ladung des tiefgekühl­ten Impfstoffs kommt in der Region Murcia an. Jede Woche folgen weitere Chargen.

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