Das beste Geschenk

Das Leben besteht zum großen Teil aus Grautönen, doch der Mensch kann die Schwarz-Weiß-Malerei nicht lassen. Zahlreiche SilvesterGratulationen hatten das gleiche Thema: 2020 explodierte, wurde in den Müll gesteckt oder auf den Mond geschossen. Dafür hieß man ein hoffnungsvolles 2021 willkommen: Da reckten sich dutzende nackte Hintern gen Himmel, aus dem es Spritzen mit Impfstoff regnete, Menschen küssten sich, es wurde getanzt und all das getan, was einst normal war, aber nun unerhört ist. Doch dieser Dualismus lässt viele schöne Momente verschwinden, die man im „Coronajahr“erlebt hat. Und: Vielleicht wird alles besser. Aber wahrscheinlicher ist, dass 2020 nur der Trailer des Films war, der uns 2021 erwartet. Neues Jahr, altes Joch: Masken, Abstand, Quarantäne, Sehnsucht nach fernen lieben Menschen ....

Was tun? Die Perspektive wechseln, wie die 90jährige Angeles Bas aus Jávea, die zu einer Zeit Fotografin wurde, als das noch unerhört für eine Frau war. Die offizielle Rathaus-Fotografin hinterließ ein tolles Bildarchiv. Inzwischen ist sie im Seniorenheim. Und stand zur Abwechslung mal vor der Kamera, als erste Person, die in Jávea gegen Covid geimpft wurde.

Was wünschen wir uns von den Heiligen Drei Königen, die ja in Spanien die Geschenke bringen? Dass sie uns helfen in dem kleinen Raum, der uns bleibt, Neues zu entdecken und auszuprobieren. Mein TeenieSohn kocht jetzt und seine Oma surft im Internet.