Im zweiten Anlauf klappt’s
Unicaja und Liberbank fusionieren zur fünftgrößten Bank Spaniens
Madrid/Málaga – tl. Die zweite Bankenfusion innerhalb kürzester Zeit ist perfekt. Kurz vor Jahresschluss 2020 stimmten die Aufsichtsräte von Unicaja in Málaga und Liberbank in Madrid der Verschmelzung zu Unicaja Bank zu. Es entsteht das fünftgrößte Geldhaus Spaniens. Seinen Sitz wird es in Málaga haben. Zuvor hatte bereits CaixaBank die Großbank Bankia übernommen und das größte Kreditinstitut in Spanien geschmiedet. Unicaja und Liberbank wollen den Zusammenschluss bis Mitte des Jahres vollziehen.
Es hatte zwei Anläufe gebraucht, bis die Fusion unter Dach und Fach war. Bereits 2019 hatten beide Banken darüber verhandelt, konnten sich aber nicht über die Verteilung der Macht einigen. Jetzt ist klar, dass Unicaja der deutlich stärkere Partner ist. Liberbank wird im neuen Unternehmen Unicaja Bank aufgehen.
Das Geldhaus steuert mit 63 Milliarden Euro an Bilanzsumme den Löwenanteil bei, während Liberbank eine Morgengabe in Höhe von 46 Milliarden einbringt. Nur Caixabank (665 Milliarden Euro Bilanzsumme), Santander (404,5 Milliarden), BBVA (352 Milliarden) und Sabadell (186 Milliarden) sind größer. Unicaja Bank will in 80 Prozent des spanischen Territoriums präsent sein. Unicaja hat seinen Schwerpunkt in Andalusien und Castilla y León. Während Liberbank – entstanden aus den Sparkassen Cajastur-Caja Castilla La Mancha, Caja Cantabria und Caja Extremadura – vorwiegend in den drei Regionen vertreten ist. Zusammen verfügen beide Banken über 1.327 Geschäftsstellen und beschäftigen knapp 10.000 Mitarbeiter.
Der designierte Präsident Manuel Azuaga kündigte an, man wolle nun „Überschneidungen und Duplizitäten“prüfen. Was heißt, dass von den 540 Millionen Euro Kosten für die Fusion geschätzt 378 Millionen Euro in die Schließung von Filialen und den Abbau von Personal gesteckt werden. Bei den Geschäftsstellen gibt es allerdings lediglich in Extremadura und Castilla-La Mancha doppelte Präsenz.
Das Sagen hat Unicaja – Liber wird im neuen Unternehmen aufgehen