Immobilien in der Krise? 2020 war für Spaniens Wohnungsmarkt nicht unbedingt ein leichtes Jahr. Aber es gab auch Lichtblicke, so stieg die Nachfrage nach freistehenden Häusern stark
auf, um Besucher zu beherbergen und zu bewirten. Und die Atmosphäre ist mit einem Ausländeranteil von über 50 Prozent, die meisten davon angelsächsischer Herkunft, recht kosmopolitisch.
Die internationale Bekanntheit als Urlaubsziel verdankt Mojácar vor allem den sich über 17 Kilometer Küste erstreckenden Urbanisationen mit ihren großen Strandhotels und ihren beliebten BeachClubs. Das kleine, romantische Dorf Mojácar, das schon zur Zeit der westgotischen Herrschaft in Spanien besiedelt war, befindet sich indes ein wenig abseits der Küste auf einer Anhöhe.
Kurz hinter dem Ortseingang befindet sich mit der Fuente de Mojácar bereits die erste Sehenswürdigkeit des Ortes. Der einst von den Wäscherinnen genutzte Brunnen ist ein historischer Schauplatz, da hier im Jahr 1488 die friedlich von statten gehende Aufgabe der Mauren gegenüber den christlichen Eroberern erfolgte.
Von hier aus ist ein längerer Anstieg zu bewältigen, um zu der von Cafés und Restaurants umsäumten Plaza del Mirador zu gelangen. An dieser befindet sich eine unlängst renovierte Aussichtsplattform, von der ein weitreichender Panoramablick über die zwischen der Sierra Cabrera und der Sierra Almagrera gelegene Ebene an der Mündung des Rio Aguas genossen werden kann.
An dem gleichen Platz befindet sich mit der Ermita de Nuestra Señora de los Dolores noch eine aus dem 16. Jahrhundert stammende Kapelle, in der jedoch keine Gottesdienste veranstaltet oder religiöse Andachten gehalten werden. Dort kann man vielmehr Andenken erwerben, da in dem Gebäude, das sich in privatem Besitz befindet, zurzeit nämlich ein SouvenirLaden untergebracht ist.
Einen sakralen Nutzen hat hingegen sehr wohl die unweit der Plaza del Mirador gelegene Iglesia de Santa María. Diese wurde 1560 als Kirche aber auch als Festung errichtet und zwar am früheren Standort einer Moschee. Die Kirche liegt direkt oberhalb der Plaza del Parterre, wo sich einst ein muslimischer Friedhof befand.
Wer vor auf einem weiteren, steilen Anstieg nicht zurückschreckt, der kann noch einen kleinen Fußmarsch zum Mirador del Castillo in Angriff nehmen. Die zweite, am höchsten Punkt von Mojácar gelegene Aussichtsplattform eröffnet einen alternativen, nicht minder attraktiven Ausblick und zwar über den von Mojácar über Garrucha bis nach Vera reichenden Küstenstreifen.
Weitaus beschaulicher als in Mojácar geht es in Lucainena de las Torres zu, wo die Zahl der auswärtigen Besucher relativ überschaubar ist. Was nicht zuletzt an der abschüssigen Lage des Dorfes liegen dürfte. Eine Anfahrt ist eher aus nördlicher Richtung über Tabernas oder Sorbas zu empfehlen, denn die Bergpassstraße aus südlicher Richtung über Níjar, ist aufgrund der engen Fahrspur und der kaum vorhandenen Schutzplanken etwas abenteuerlich.
Sehenswürdigkeiten hat der Ort an sich auch nicht viele zu bieten. Eigentlich kaum mehr als den Rathausplatz und die im 18. Jahrhundert im neoklassischen Stil errichtete Pfarrkirche, die der Virgen de Montesión gewidmet ist. Der Reiz von Lucainena de las Torres liegt vielmehr darin, dass die Bewohner die Fassaden ihrer Häuser fast ausnahmslos mit Blumentöpfen dekoriert haben. Und natürlich auch in der weitgehenden Ruhe, die in den Gassen der Ortschaft herrscht
Mit einer weiteren Attraktion wartet Lucainena de las Torres aber doch noch auf, wenn auch abseits des Ortskerns. Kaum mehr als einen Kilometer entfernt befindet sich nämlich ein architektonisches Erbe, dass von der Blütezeit des Dorfes zeugt. Diese erlebte Lucainena im späten 19. Jahrhundert dank des Eisenerzabbaus in den Minen der Sierra Alhamilla. Davon erhalten geblieben sind die Überreste von acht Türmen, die damals als Schmelzöfen dienten.
Für den Abtransport des Minerals war seinerzeit eigens eine Bahntrasse errichtet worden, die zu dem Küstenort von Aguamarga führt, wo das Erz auf Boote verladen wurde. Fünf Kilometer der längst stillgelegten Bahnstrecken von Lucainena bis zur Siedlung El Saltador, sind inzwischen in eine
Via Verde (dt.: grüner Pfad) verwandelt worden, die heute Radfahrer und Wanderer anlockt. Für letztere bietet Lucainena außerdem noch mehrere Routen wie die Senda Minera (SL-A 62), Los Marchales
(PR-A 331) oder den Fernwanderweg Sendero de los Pueblos del Interior (GR-244), die mit Distanzen zwischen sechs und 20 Kilometern den unterschiedlichsten Ansprüchen genügen.
Die im Nordosten der Provinz Almería gelegene Ortschaft Mojácar ist über die Autovía del Mediterráneo (A-7) zu erreichen, von Nodern kommend über die Abfahrt nach Los Gallardos und von Süden kommend über die Abfahrt nach Turre. Nach Lucainena de las Torres gelangt man wiederum über die von der Autovía A-92 zur A-7 führende Nationalstraße N-340a. Von dieser muss man zwischen Tabernas und Sorbas auf die in südliche Richtung führende Landstraße ALP-130 abbiegen.
Das ursprüngliche Mojácar befindet sich auf einem steilen Hügel
Lucainena de las Torres liegt nahezu abseits der Zivilisation