Bakterien statt Bagger
Umweltschützer halten das Harken der Strände für Geldverschwendung
Vélez-Málaga/Nerja – sg. Die Umweltschützer der Organisation Gena Ecologistas en Acción haben kritisiert, dass die Rathäuser von Vélez-Málaga und Nerja den Sand auf ihren Stränden harken, um ihn zu belüften. Diese Maßnahme sei weder logisch noch sinnvoll, so die Aktivisten, sondern reine Geldverschwendung.
Durch das Harken würden keine Bakterien im Sand abgetötet werden, hieß es. Allein durch Sonnenbestrahlung würde keine Bazille sterben. Da müsste man den Sand schon in einen 150 Grad heißen Ofen schieben. Doch warum sollte überhaupt gegen Bakterien vorgegangen werden?, fragen die Umweltschützer.
Die kleinen Organismen im Sand seien wichtiger Bestandteil des Ökosystems, indem sie organische Materie zersetzten. Sie seien die weitaus besseren Straßenkehrer oder besseren Strandkehrer als alle Bagger, die Rechen hinter sich
Bakterien sind wichtiger Bestandteil des Ökosystems
herziehen. Ein weiterer Nachteil des Harkens der Strände sei die Störung der Mesofauna im Sand.
Dabei handelt sich um auf dem Boden lebende winzige Organismen, die nur zwischen 0,3 und einem Millimeter groß sind. Ihre Aufgabe ist es, tote organische Substanzen, die beim Absterben von Pflanzen, Tieren oder Mikroorganismen entstehen, zu zerkleinern und umzuwandeln. Sie gehören genauso wie die Bakterien zum natürlichen Reinigungstrupp der Strände.