Pandemie am Arbeitsmarkt
Regierung bietet Verlängerung der Kurzarbeit bis 31. Mai an
Madrid – tl. Regierung, Gewerkschaften und Arbeitgeber haben die Verhandlungen über eine Verlängerung der Kurzarbeit (ERTE) aufgenommen. Bis zum 15. Januar wollten die Beteiligten eine Einigung erzielt haben. Das Arbeitsministerium hatte bereits eine ERTE-Verlängerung zu den bestehenden Konditionen bis 31. Mai angeboten. Damit wäre Kurzarbeit über das Ende des Ausnahmezustands am 9. Mai möglich.
Derweil hat die Corona-Pandemie die seit sechs Jahren andauernde Erholung auf dem Arbeitsmarkt beendet. Das Jahr 2020 endete im Vergleich zum Vorjahr mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um knapp 725.000 Personen. Die Zahl der offiziell gemeldeten Frauen und Männer ohne Job stieg damit auf 3,88 Millionen Personen an. Das ursprünglich für 2020 angestrebte Ziel, die Arbeitslosigkeit unter die Drei-Millionen-Grenze zu senken, konnte infolge der Pandemie nicht erreicht werden.
Auch die Sozialversicherung verlor im vergangenen Jahr Mitglieder und registrierte 360.000 Beitragszahler weniger. Die Seguridad Social zählte zum Jahresende knapp über 19 Millionen Beitragszahler.
Ohne die Kurzarbeit, betonten beide Ministerien, hätte die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr allerdings noch schlimmer ausgesehen. So seien im Dezember im Schnitt fast 783.000 Frauen und Männer in Kurzarbeit gewesen. 350.000 Selbstständige hätten bis Ende Dezember die für sie vorgesehenen staatlichen Hilfen in Anspruch genommen.
Arbeitsmarktexperten erwarten, dass 2021 mit einer weiteren Belastung des Arbeitsmarkts beginnt. So ist der Monat Januar mit Ende des Weihnachtsgeschäfts in der Regel ein schlechter Monat. Diesmal kommt die dritte Welle der Pandemie hinzu.
Die Sparkassen-Stiftung Funcas geht indes davon aus, dass die Sozialversicherung im Januar weitere 88.000 Beitragszahler verlieren wird.
Fast vier Millionen Spanier ohne Job, über 780.000 in Kurzarbeit