Fallzahlen steigen und steigen
Andalusische Landesregierung hat Corona-Restriktionen ein weiteres Mal verschärft
Sevilla – jan. Die Infektionsund Patientenzahlen gehen in Andalusien zurzeit durch die Decke. Die 14-Tage-Inzidenz hat sich von 314 am 12. Januar auf 642,7 am 19. Januar mehr als verdoppelt. Es ist dies zudem der höchste Wert seit Beginn der Corona-Pandemie. In den Krankenhäusern der Region werden aktuell 2.699 Covid-Patienten behandelt, 1.164 mehr als eine Woche zuvor. Von diesen befinden sich 380 auf den Intensivstationen der Hospitäler, sieben Tage zuvor waren es noch 269.
Regeln schnell hinfällig
In Anbetracht dieser Entwicklung hat die andalusische Regierung die erst am 11. Januar in Kraft getretenen Corona-Regeln, die eigentlich bis 24. Januar gelten sollten, zum vergangenen Sonntag schon wieder verschärft. Neben der Abschottung der gesamten Region nach außen, sind nun auch alle Provinzen voneinander isoliert.
Darüber hinaus werden fortan alle Gemeinden abgeriegelt, die bei der 14-Tage-Inzidenz den Grenzwert von 500 überschreiten. Zu Beginn der Woche waren es zunächst 219, am gestrigen Mittwoch sind noch 107 hinzugekommen, darunter sechs Provinzhauptstädte – Almería, Cadíz, Córdoba, Granada, Huelva und Málaga.
In jenen Gemeinden, in denen die 14-Tage-Inzidenz über 1.000 steigt, müssen außerdem alle nicht essentiellen wirtschaftlichen Aktivitäten
eingestellt werden. Betroffen sind momentan 144 Gemeinden, in denen unter anderem Gaststätten und nicht systemrelevante Geschäfte nicht öffnen dürfen.
Die Zahlen werden ab sofort jeden Montag und Donnerstag überprüft. In den Gemeinden, in denen einer der beiden Richtwerte übertroffen wird, kommen dann am darauffolgenden Mittwoch beziehungsweise Samstag die entsprechenden Restriktionen zur Anwendung, die in der Folge mindestens zwei Wochen lang gelten werden.
Ansonsten gilt andalusienweit, dass alle Geschäfte und Lokale spätestens um 18 Uhr schließen müssen und soziale Treffen nicht mehr auf sechs, sondern jetzt auf vier Personen beschränkt sind. Den Beginn der nächtlichen Sperrstunde
will die Landesregierung von 22 auf 20 Uhr vorverlegen, dafür fehlt ihr bislang aber die Einwilligung der spanischen Regierung.
Lockdown nicht möglich
Das Gleiche gilt für die Möglichkeit, einen harten Lockdown anzuordnen. Die Landesregierung würde dies gerne in einzelnen Gemeinden mit extrem hohen Infektionsraten tun, die Zentralregierung aber sträubt sich dagegen und verweigert ihr hierfür die Kompetenz.
Alle Provinzen sind isoliert und 326 Gemeinden abgeriegelt