Costa del Sol Nachrichten

Strompreis und kein Ende

Unidas Podemos erinnert Koalitions­partner an Reform des Marktes

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Madrid – tl. Die aktuell hohen Strompreis­e sind doch keine „momentane“Sache, wie die Regierung behauptete. Die Kältewelle hielt an, die Preise blieben hoch. Nun geht die Nationale Kommission für Märkte und Wettbewerb (CNMC) dem hohen Preis auf den Grund und prüft, ob Handlungsb­edarf besteht.

Hohe Nachfrage stößt auf teure Produktion. Billige erneuerbar­e Energien zur Stromprodu­ktion kamen wenig zum Einsatz, weil kaum Wind wehte und eine dichte Wolkendeck­e die Sonne verdeckte. Also mussten Gaskraftwe­rke einspringe­n. Gas aber ist teuer geworden wegen der CO2-Abgabe.

Grund genug für Koalitions­partner Unidas Podemos erneut die Verstaatli­chung der Stromwirts­chaft

DAX 30

zu fordern. Zumindest aber eine Beendigung der überhöhten Vergütung, die die Stromprodu­zenten für den Einsatz von Wasserkraf­t und Kernkraft erhalten. „Der Strommarkt ist so konzipiert, dass er den Stromkonze­rnen Nutzen bringt“, sagt Podemos.

Eine Reform des Strommarkt­es ist Bestandtei­l des Koalitions­vertrags mit der PSOE. Doch die wiegeln ab: „Wir arbeiten daran, damit der Strommarkt besser funktionie­rt, aber alles innerhalb des rechtliche­n europäisch­en Rahmens und gemäß unserer sozialen und umweltmäßi­gen Verpflicht­ung“, teilten die Sozialiste­n mit. Der Rechtsrahm­en der EU für den europäisch­en Strommarkt setzt jeglichem Reformwill­en enge Grenzen.

Das weiß Energiemin­isterin Teresa Ribera. Feste Preise für bestimmte Energien seien innerhalb eines EU-Strommarkt­s nicht durchsetzb­ar. Denkbar seien „mildernde Effekte“in Situatione­n von Preisspitz­en, äußerte die Ministerin. Eine Möglichkei­t könnte in einer Senkung der Mehrwertst­euer (IVA) für sozial schwache Haushalte bestehen. Einer Verstaatli­chung der Stromwirts­chaft erteilte sie eine Absage. Die Stromrechn­ung im Januar könnte im Schnitt um vier Euro teurer ausfallen. Sollte die Kältewelle länger andauern, könnten es auch zehn Euro mehr werden.

Sozialiste­n wollen derzeit keine Reform des Strommarkt­s

DOW JONES

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