Dem Druck standgehalten
Spanien startet holprig in Handball-Weltmeisterschaft – Am Donnerstag wartet Deutschland
Gizeh – dpa/sw. Im Land der Pyramiden haben Spaniens Handballer eine Weile gebraucht, um ins Rollen zu kommen. Nun scheinen sie in der Hauptrunde der WM in Ägypten bereit zu sein für das Duell gegen Deutschland am Donnerstag. Gestartet waren die Iberer in der Vorrunde mit einem dürftigen 29:29 gegen Brasilien und besiegten Polen danach nur denkbar knapp mit 27:26. Ins dritte Spiel gegen Tunesien kämpften die Spanier sich aber gut hinein und überzeugten mit einem 36:30.
Da Tunesien aber Gruppenletzter wurde, fließt das Match nicht in die Wertung der Hauptrunde ein. So geht Spanien mit drei Punkten aus den zwei ersten Matches als Zweiter in die Gruppe 1. Erster ist Ungarn mit zwei gewerteten Erfolgen, darunter das 29:28 über Deutschland im letzten Vorrundenmatch. Mit dieser Niederlage auf dem Konto – und dem 43:14Kantersieg über Uruguay – geht es für die Deutschen gegen Spanien (ab 20.30 Uhr/live im ZDF) bereits um alles oder nichts.
Von Spiel zu Spiel besser
Ein WM-Trip zum Vergessen war es für Österreich, das bereits ausgeschieden ist. In drei Spielen gab es drei Pleiten. Die ärgerlichste war gleich die erste, 25:28 gegen die Schweiz, worauf ein 28:35 gegen Frankreich folgte. Heimgeschickt wurden die Östereicher von den Norwegern mit 38:29.
Für die Schweizer geht es dank des einen Sieges – trotz zweier Niederlagen gegen Norwegen und Frankreich – dagegen weiter, unter anderem mit dem Duell gegen Portugal am 22. Januar. Vom Weiterkommen in die Finalrunde träumt jedoch wohl kein Schweizer.
Trotz holpriger Vorstellungen gilt Spanien, der amtierende Europameister, als Favorit der WM in Ägypten. Aus dem Umkreis des Teams hieß es, dass die eisernen Corona-Restriktionen für die Unsicherheit gesorgt hatten, und auch das ausgefallene Testmatch gegen Kroatien wegen des Sturmtiefs „Filomena“in Madrid.
Von Spiel zu Spiel sind jedoch die Schwächen geringer geworden. War das Brasilien-Match noch von Unkonzentriertheiten geprägt, gelang es Spanien gegen Polen bereits, das Abwehrbollwerk um den bald 40-jährigen Raúl Entrerríos zu festigen. Allerdings fehlte es noch am Abschluss, was gegen Tunesien – auch dank des zielsicheren Ángel Fernández mit zehn Treffern – viel besser gelang.
Nationalcoach Jordi Ribera lobte, dass sein Team „zwei Rivalen“aus dem Weg geräumt habe: „Einerseits die, die uns gegenüber standen, andererseits den Druck, der auf uns lastete.“Spaniens Spiel sei „kompletter und effektiver“geworden. Rivale Deutschland will dagegenhalten.