Kampf um Kuba und Olivenöl
Highlights und Tiefpunkte: Eine kleine Chronologie der Beziehungen USA–Spanien
erkennt Spanien die Unabhängigkeit der USA formal an. 1795: Im Vertrag von San Lorenzo einigt sich Spanien mit Präsident George Washington auf die Grenzziehung zwischen den Territorien in Nordamerika, Mississippi wird Freihandelszone.
1797: John Jay, einer der Gründerväter der USA, wird zum ersten Botschafter in Madrid ernannt. 1821: Florida und weitere Gebiete gehen formell von Spanien an die USA über (siehe Haupttext).
wird der Schriftsteller Washington Irving Botschafter der USA in Spanien. Er schreibt den romantischen Bestseller „Tales and Legends of the Alhambra“. 1861-65: Im US-Bürgerkrieg verhält sich Spanien neutral, in der Hoffnung, dass die Gewinnerpartei Kuba nicht antastet.
US-Einmarsch in Kuba, im Vertrag von Paris 1898 verliert Spanien die Kolonie.
Anfang 20. Jahrhundert: Spanien knüpft mit den USA über Handelsverträge neue Bande. Neutralität
im Ersten Weltkrieg befördert Spanien zu einem Hauptlieferanten der US-Streitkräfte. 1936-1939: Offiziell sind die USA gegenüber Putsch und Bürgerkrieg neutral. Präsident Franklin D. Roosevelt sympathisiert mit den Republikanern, muss aber für seine
Wiederwahl Rücksicht auf die USKatholiken nehmen, die Franco als Verteidiger des Glaubens darstellen. Hunderte US-Amerikaner kämpfen dennoch in den Internationalen Brigaden im Bataillon „Abraham Lincoln“für die Republik. US-Firmen durchbrechen von
Marokko aus das Embargo und beliefern Francos Truppen mit Waffen, Fahrzeugen, Treibstoff.
1945: Nach der Niederlage Hitlerdeutschlands ist der Verbündete Franco zunächst isoliert, Spanien wird nicht in den Marshall-Plan aufgenommen. Die USA erkennen bald das strategische Potenzial des Landes im Kalten Krieg. 1953 wird im „Pakt von Madrid“die Errichtung von mehreren Militärbasen vereinbart, 1955 sorgen die USA für die Aufnahme des faschistischen Spaniens in die UNO.
1959: Präsident Eisenhower stattet Spanien einen offiziellen Besuch ab, es ist der größte außenpolitische Erfolg Francos. und erfolgen weitere Präsidentenbesuche (Nixon und Ford), bei denen die Amerikaner wissen wollen, ob Franco noch lebt und wie es nach ihm weitergeht.
verliert ein B-52-Bomber vier Atomraketen über Palomares an der Küste von Almería. Die konventionellen Sprengladungen detonieren, die atomare Kettenreaktion wird wie durch ein Wunder nicht ausgelöst, die Gegend dennoch verstrahlt.
reist das neue spanische Staatsoberhaupt König Juan Carlos I. in die USA, anlässlich des 200 Gründungsjubiläums der Staaten legt er ein Bekenntnis zum demokratischen Übergang Spaniens ab. 2003: Spanien tritt – im Gegensatz zu Deutschland – unter Regierungschef Aznar der „Koalition der Willigen“der Vereinigten Staaten im Krieg gegen den Irak bei.
2004: José Luis Rodríguez Zapatero zieht im April 2004 nach den Wahlen und dem Attentat von Atocha die spanischen Truppen aus dem Irak ab und verärgert damit die USA. Bis zum Amtsantritt Barack Obamas herrscht eine unausgesprochene Eiszeit. Obama kommt
nach Spanien als bis dato letzter US-Präsident.
zieht US-Präsident Trump Spanien in seinen Handelskrieg mit Europa hinein, spanischer Käse, Olivenöl, Mandeln und Wein werden mit empfindlichen Strafzöllen belegt.