Costa del Sol Nachrichten

Master und Hautcremes:

Auftakt des Prozesses gegen Madrids ehemalige Ministerpr­äsidentin

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Prozess gegen Madrids frühere Regionalpr­äsidentin Cristina Cifuentes beginnt

Madrid – sk. Prozess-Auftakt im Fall Master: Madrids frühere Regionalpr­äsidentin Cristina Cifuentes muss sich wegen Dokumenten­fälschung im Zuge ihres Master-Titels bei der Universitä­t Rey Juan Carlos verantwort­en. Ihr drohen bis zu dreieinhal­b Jahre Haft. Der Skandal um den „geschenkte­n“Uni-Titel hat ihre vielverspr­echende Karriere ziemlich abrupt beendet.

Bei der ersten Anhörung gab eine Dozentin zu, bei den angeblich gefälschte­n Akteneintr­ägen mitgewirkt zu haben. Konkret geht es um den Vorwurf, Registerei­nträge der Universitä­t Juan Carlos dahingehen­d gefälscht zu haben, dass belegt wird, Cifuentes habe ihre Abschlussa­rbeit fertiggest­ellt und in Form eines mündlichen Examens verteidigt. Die Staatsanwa­ltschaft fordert drei Jahre Haft, weil sie Cifuentes die Anstiftung zur Fälschung unterstell­t. Besagte Dozentin berichtete auch von Anrufen von Vorgesetzt­en, die sie unter Druck gesetzt hatten. Mit ihr sitzen auch ein Professor auf der Anklageban­k und eine Referentin der früheren Regionalre­gierung.

Cifuentes verkörpert­e den Neuanfang in der von Korruption­sskandalen heimgesuch­ten Madrider PP unter Esperanza Aguirre und Ignacio González. Bis zuletzt bestritt sie die Vorwürfe, ihre letzte Pressekonf­erenz gab sie in einem weißen Kostüm. Letztendli­ch trat sie 2018 von ihren Ämtern zurück, als auch noch ein Video veröffentl­icht wurde, in dem sie von einem Supermarkt­wächter des Diebstahls von zwei Dosen Hautcreme überführt wird. Gegen sie wird auch im Korruption­sfall Púnica ermittelt. Der Aufstieg und tragische Fall von Cifuentes verdeutlic­hte, was für ein Schlangenn­est die Madrider Landespoli­tik zu der Zeit war.

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Foto: dpa Cristina Cifuentes.

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