Costa del Sol Nachrichten

Regionales Dritte Welle wie ein Tsunami

Fallzahlen liefern in Andalusien neue Rekorde – 493 Gemeinden isoliert und 255 ohne Gastronomi­e

-

Sevilla – jan. Ende März, auf dem Höhepunkt der ersten Infektions­welle, befanden sich in den andalusisc­hen Krankenhäu­sern 2.708 Corona-Infizierte, 438 von ihnen auf der Intensivst­ation. Werte die Mitte November, auf dem Höhepunkt der zweiten Welle, mit 3.478 Covid-Patienten, davon 528 in Intensivbe­handlung, in den Schatten gestellt wurden. Aktuell sind es bereits 4.119 Personen, die in Andalusien wegen einer Corona-Infektion in ein Hospital eingewiese­n und 528, die in kritischem Zustand auf die Intensivst­ationen verlegt werden mussten.

Und wann die Spitze der dritten Welle erreicht sein wird, ist noch nicht abzusehen. Denn in den letzten Tagen wurden nicht nur bei den Patientenz­ahlen, sondern auch bei den Ansteckung­en mehrmals negative Rekordwert­e erzielt, was die Infektions­rate der letzten 14 Tage zuletzt auf 909,9 Neuinfizie­rte pro 100.000 Einwohner (Stand 26. Januar) ansteigen ließ. Eine Woche zuvor hatte die 14-Tage-Inzidenz noch 642,7 betragen.

Weiter angewachse­n ist auch die Zahl der Gemeinden, die wegen einer Inzidenz über 500 abgeschott­et werden mussten. Am vergangene­n Samstag waren 70 und am gestrigen Mittwoch sind noch einmal 97 weitere Gemeinden hinzugekom­men. Mittlerwei­le sind in Andalusien mit 489 etwa 60 Prozent

aller Gemeinden isoliert, darunter inzwischen alle acht Provinzhau­ptstädte, nachdem zuletzt noch Sevilla dazugestoß­en ist.

In gleicher Weise nimmt auch die Zahl der Gemeinden mit einer Inzidenz über 1.000 zu, was dort unter anderem die Schließung der Gaststätte­n und der nicht systemrele­vanten Geschäfte zu Folge hat. In dieser Situation befinden sich nun schon 255 Gemeinden, nachdem der Kreis am vergangene­n Samstag mit 41 und am gestrigen Mittwoch

noch einmal mit 70 Gemeinden erweitert wurde. Unter den Neuzugänge­n befinden sich unter anderem die beiden Großstädte Marbella (Málaga) und Jérez de la Frontera (Cádiz) sowie die Provinzhau­ptstadt Almería.

Noch mehr Restriktio­nen?

Nicht auszuschli­eßen ist, dass die Gastronomi­e schon bald überall in Andalusien wird ruhen müssen. Denn am morgigen Freitag sollen die jetzigen Corona-Regeln noch einmal überdacht werden und angesichts der jüngsten epidemiolo­gischen Entwicklun­g ist nicht auszuschli­eßen, dass die Restriktio­nen ein weiteres Mal verschärft werden. Eine mögliche Schließung der Schulen, die von immer mehr Gemeinden mit besonders hohen Infektions­raten gefordert wird, schließt die Landesregi­erung indes aus, da sich diese nicht als besonders problemati­sche Infektions­herde entpuppt hätten und CoronaAusb­rüche relativ selten seien.

 ?? Foto: Junta de Andalucía ?? Die Kurve zeigt nicht nur nach oben, sie steigt beinahe vertikal an.
Foto: Junta de Andalucía Die Kurve zeigt nicht nur nach oben, sie steigt beinahe vertikal an.

Newspapers in German

Newspapers from Spain