Geduld am Ende
Gastwirte und Händler fühlen sich diskriminiert
Almería – jan. Der Geduldsfaden der Gastronomen aus der Provinzhauptstadt Almería, wo die Gastronomie derzeit wegen einer besonders hohen Corona-Inzidenz ruhen muss, scheint endgültig gerissen zu sein. Die Gastwirte fühlen sich von den Administrationen zum Sündenbock abgestempelt, weil diese nicht in der Lage seien, die sozialen Kontakte zu reduzieren. In einer Pressemitteilung erklärte der örtliche Gaststättenverband Ashal sein völliges Unverständnis dafür, dass Bars und Restaurants nicht einmal ihre Außenterrassen betreiben dürfen, während auf den Straßen, Plätzen und Promenaden permanent Leute in Gruppen zusammenkämen.
Von der Politik diskriminiert fühlt sich auch der Einzelhandel. Wenn man in einem Lebensmittelgeschäft sehr wohl Obst einkaufen könne, warum dürfe man sich dann nicht in einem Schuhgeschäft ein paar neue Schuhe besorgen.
Die Ladenbetreiber würden doch schließlich alle Vorgaben wie Beachtung der Hygiene, Limitierung der Kapazitäten oder Bereitstellung
von Desinfektionsgel beachten. Nicht einmal mehr mit Terminvereinbarung dürften die Geschäfte ihre Kunden bedienen. Und dort wo es wirklich zu Menschenansammlungen komme, wie in Schulen oder im öffentlichen Transportwesen, werde nichts dagegen unternommen.
61 Gemeinden abgeriegelt
So wie in Almería dürfen wegen einer 14-Tage-Inzidenz von über 1.000 mittlerweile in 48 der insgesamt 103 Gemeinden der Provinz zurzeit Gaststätten sowie nicht systemrelevante Geschäfte nicht öffnen. Abgeriegelt sind neben diesen noch 13 weitere Gemeinden aufgrund einer Inzidenz von über 500.
Die Isolierung wieder überwunden haben derweil bereits sieben Gemeinden und in drei Gemeinden konnten zumindest die Gaststätten und die nicht essentiellen Geschäfte wieder öffnen. In 15 Gemeinden wiederum mussten die zunächst für 14 Tage geltenden Restriktionen, da eine Besserung bislang ausgeblieben ist, um zwei weitere Wochen verlängert werden.