Messis Vertrag und Barças Ruin
138 Millionen Jahresgehalt: Hat der Ausnahmespieler Barcelona in den Bankrott geschossen?
Barcelona – dpa/sk. Weltfußballer Lionel Messi kassiert jährlich ein fürstliches Gehalt von 138 Millionen Euro, während der FC Barcelona kurz vor dem Ruin steht. Die Zeitung „El Mundo“hat mit der Veröffentlichung des VierJahres-Vertrags des Ausnahmespielers über insgesamt mehr als 555 Millionen Euro für den Zeitraum von 2017 bis 2021 für Schlagzeilen und großen Wirbel gesorgt und wird sich wohl angesichts der Drohung von Klagen seitens des Clubs ins Fäustchen lachen. Dementiert hat den Inhalt des veröffentlichten Vertrags bisher niemand, auch nicht, dass Messi 92 Prozent der vereinbarten Summe bereits erhalten hat. El Mundo“titelte am Sonntag: „Der kolossale Vertrag des Lionel Messi, der Barcelona ruiniert“.
Die Veröffentlichung stellt nicht nur den Spieler in ein schlechtes Licht, sondern auch das ruinöse Management unter Präsident Josep Maria Bartomeu. Irgendetwas muss gewaltig schiefgelaufen sein, wenn der Verein mit 1,17 Milliarden Euro verschuldet ist, kurzfristige Verbindlichkeiten von 730 Millionen scheinbar nicht bedienen kann und mit seinen Spielern über einen Gehaltsverzicht von insgesamt 190 Millionen Euro verhandeln muss.
Scheinbar hat es sich nicht nur sportlich als eine Fehlplanung erwiesen, den Erfolg von einem
Spieler abhängig zu machen. Mehrere Experten melden auch Zweifel an, ob die astronomischen Ausgaben
Wirbel um Messi könnte seinen Weggang von Barcelona beflügeln
für Messi den Club in die finanzielle Misere geführt haben. „Wir haben eine Studie erstellt, die besagt, dass er ein Drittel der Einnahmen Barças generiert“, sagte Präsidentschaftskandidat Joan Laporta.
Nicht Messis Gehalt scheint also das Problem der finanziellen Schieflage des Vereins zu sein. „Was herausgekommen ist, soll ihm Schaden zufügen“, sagte Trainer Ronald Koeman. „Messi verdient Respekt. Er hat so viel für den spanischen Fußball getan.“Nicht nur Messi verdient bei Barça gut, auch viele andere Spieler, von denen einige eben seit geraumer Zeit nicht das halten, was der Club sich von ihnen versprochen hat.
Von Messi selbst lagen zunächst keine Reaktionen vor. Ob der 34-Jährige nach dieser Saison beim FC Barcelona bleibt, ist mehr als fraglich. Bisher ist nicht bekannt, wer den Vertrag aus welchen Motiven der Zeitung „El Mundo“zugespielt hat. Der Wirbel, der Imageschaden und die wirtschaftliche Misere geben eine Steilvorlage ab, um nach 21 Jahren einen Schlussstrich unter das Kapitel Messi und Barcelona zu ziehen und ein neues aufzuschlagen, etwa bei Paris Saint Germain. Im Sommer kann Messi ablösefrei gehen und Barça ihn wohl nicht mehr bezahlen.