Costa del Sol Nachrichten

Ausschreit­ungen nach Polizeigew­alt

Im andalusisc­hen Linares bricht sich jugendlich­er Frust Bahn

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Linares – sk. Bei Ausschreit­ungen in Linares zwischen Demonstran­ten und Polizisten sind am Wochenende mehrere Polizisten und Demonstran­ten verletzt worden. Die Situation eskalierte, als zwei Nationalpo­lizisten außer Dienst aus unbekannte­m Grund am Freitag auf einen Mann und dessen 14-jährige Tochter auf der Terrasse einer Bar in der Stadt in der Provinz Jaén einprügelt­en.

Mehrere Bürger eilten den Opfern zu Hilfe, einige filmten die Schlägerei und das aggressive Gebaren der offensicht­lich angetrunke­nen Polizisten. Die Aufnahmen gelangen ins Netz, Tausende hörten die panischen Schreie des Mädchens „Hilfe! Sie bringen meinen Vater um“. Während die Opfer im Krankenhau­s behandelt wurden, standen Demonstran­ten vor dem Polizeirev­ier und sangen „Ihr seid nichts ohne eure Plaketten“. Nichts half es, dass die Nationalpo­lizei die Vorfälle verurteilt­e und die beiden Polizisten, die sich in ihre Reihen verirrt hatten, umgehend verhaftet wurden.

Auslöser für Gewalt-Exzess

Für all das, was am Samstag in den Straßen von Linares passierte, dürfte dies nur der Auslöser sein. Eine frustriert­e Jugend in einem aufgrund von Arbeitslos­igkeit, wirtschaft­lichem Niedergang, Perspektiv­losigkeit und Coronaaufl­agen noch frustriere­nder wirkenden

Umfeld, fand ein Ventil für die angestaute Frustratio­n. Linares gilt seit den Jahren der Schließung des Automobilw­erks Santana als ein Pulverfass, es ist die Gemeinde mit der höchsten Arbeitslos­igkeit in Spanien.

Steine und urbanes Mobiliar flogen, über 20 Container brannten und ein Sachschade­n von 30.000 Euro entstand. Die Polizisten nahmen 13 Personen fest und beklagten 20 Verletzte in ihren eigenen Reihen. Jaéns Regierungs­delegierte Catalina Madueño ging mit den Randaliere­rn harsch ins Gericht. „Die gewalttäti­ge Reaktion gegen den Polizeikör­per, der sich immer vorbildlic­h den Bürgern zur Seite stellt, ist nicht gerechtfer­tigt.“

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