Mit einem blauen Auge
Corona-Pandemie und Brexit belasten Immobilienmarkt mit Ausländern
Madrid – tl. Wie haben sich Corona-Pandemie und Brexit auf den Immobilienmarkt mit Ausländern ausgewirkt? Die Kammer der Grundbuch-Beamten hat jetzt Antwort gegeben: 2020 wurden in Spanien 46.300 Häuser, Wohnungen und Apartments an Ausländer verkauft. Das waren 26,5 Prozent weniger als 2019, als 63.000 Operationen abgeschlossen wurden.
„Die 2020-Zahlen sind die schlechtesten seit zehn Jahren“, sagt der Vizedekan der Kammer, José Miguel Tabarés. Und trotzdem: Der Markt hat weniger nachgegeben, als Experten erwartet hatten. Das Gewicht der Ausländer auf dem Immobilienmarkt blieb auch 2020 beträchtlich: 11,32 Prozent aller Transaktionen wurden von ihnen getätigt. 2019 betrug der
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Anteil der Ausländer 12,45 Prozent. In den vergangenen acht Jahren – außer 2020 – schwankte der Anteil der Ausländer an der Nachfrage nach Immobilien zwischen zwölf und 14 Prozent.
Die Briten stellten 2020 trotz Brexit wieder unter den Ausländern die meisten Käufer. Sie erwarben 6.043 Immobilien, 2.715 weniger als im Jahr zuvor. Es folgten die Franzosen mit 3.777 Häusern und Wohnungen (1.153 weniger). Platz drei nahmen die Deutschen ein mit 3.589 Immobilien (885 weniger).
Die regionalen Märkte haben die Folgen der Corona-Einschränkungen am gravierendsten gespürt. Auf den Balearen etwa stellten Ausländer immerhin 29,6 Prozent der Immobilienkäufer. Im Vergleich zum Jahr zuvor gingen die Verkäufe an Ausländer aber um 18 Prozent zurück. Der Rückgang auf den Balearen ist nach Meinung von Kammer-Präsidentin Natalia Bueno indes nicht allein auf die Corona-Pandemie zurückzuführen: „Viele Käufer von Zweitwohnungen versuchen, die Investition rentabel zu machen und die Immobilie als Feriendomizil zu vermieten. Aber die Schwierigkeiten, eine Lizenz zur Ferienvermietung zu bekommen und die hohe Besteuerung von Ausländer-Investitionen in Spanien sind nicht hilfreich.“
Briten erwarben 2020 die meisten Immobilien vor Franzosen und Deutschen
DOW JONES