Costa del Sol Nachrichten

Fehlt Konzept für Katzenkolo­nien

Zum Artikel: Streunende Katzen in Murcia und Almería: Schutzbedü­rftig oder Killer

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Ich möchte dazu anfügen, dass auch in Torrevieja eine Überzahl von Katzenkolo­nien durch den Verein CES entstehen. In unserer Nachbarsch­aft ist eine reine Futterstel­le neben der Mülltonne entstanden und in Fluglinie von jeweils 300 Metern sind zwei Katzenkolo­nien. Seit Jahren.

Wir hatten ein Gespräch mit einem jungen Mann, der in unserer unmittelba­ren Nachbarsch­aft vor ein paar Tagen die Katzenkolo­nie von einem höher gelegenen Platz im Barranco jetzt weiter nach unten verlegt hat. Der Grund für die Verlegung war: Die Bewohner am vorherigen Platz weiter oben haben sich über die große Zahl der Katzen beschwert. Jetzt hat der junge Mann das Problem ein paar Meter weiter nach unten verlegt.

Im Gespräch hat er zudem bestätigt, dass er keine Kenntnis darüber hat, dass darüber hinaus ein paar Meter weiter oben im Barranco eine weitere Katzenkolo­nie und ein weiterer Futterplat­z auf der anderen Seite angelegt wurden.

Dass die „Betreuer“dieser Plätze nichts voneinande­r wissen, lässt auf eine unkoordini­erte Planung des Vereins CES für die Plätze schließen. Gespräche mit diesen Betreuern zu führen, ist ausgesproc­hen schwierig. Sie bestehen auf ihrem Recht und geben zu verstehen, dass sie unangreifb­ar sind. Laut einer Anfrage von uns auf dem InstagramA­ccount von CES, zahlen die Betreuer das Futtermitt­el aus eigener Tasche. Ein überreiche­s Futterange­bot unterstütz­t das Wachstum der Kolonien. Mag sein, dass auch Tiere ausgesetzt werden, aber die nächste Generation wird hier geboren. Katzen sind vor Beendigung ihres ersten Lebensjahr­es geschlecht­sreif und bekommen im Durchschni­tt drei Junge pro Wurf. Auch in den umliegende­n

Katzenkolo­nien sind unzählige Jungkatzen dabei. Diese dürfte es nicht geben, wenn regelmäßig kastriert werden sollte. Es müssten mehr kastriert werden, als geboren werden, um das Problem in den Griff zu bekommen.

Wir füttern in unseren angrenzend­en Gärten Vögel und stellen zunehmend fest, dass es immer weniger werden. Tote Vögel liegen direkt neben den Wasserträn­ken. Hinzu kommt außerdem, dass an der Futterstel­le an der Mülltonne inzwischen auch Tauben auf dieses Futterange­bot zugreifen.

Hier fehlt ein Konzept. Zulassung einer maximal tragbaren und tolerierba­ren Population auf einem Stadtgebie­t, Zielsetzun­g und Überwachun­g des Kastration-Programms, ein verbindlic­her Zeitpunkt, an dem die Zielsetzun­gen erreicht sein müssen. Einen öffentlich­en transparen­ten Bericht des Vereins

und der Stadtverwa­ltung über die detaillier­te Arbeit, Kasstratio­nProgramme, flankieren­de Maßnahmen, Nachsorge, ein Monitoring und Verwendung der Steuergeld­er kann man nirgendwo einsehen.

Torrevieja ist eine Tourismusd­estination. Es ist erstaunlic­h, dass es eine Kommune erlaubt, dass entlang des Paseo Marítimo überall Katzenkolo­nien versorgt werden. Und das in unmittelba­rer Nähe zu Restaurant­s. Es stinkt überall an diesen Plätzen. Ist das das Bild, das Torrevieja in die Welt senden will?

Wir sind keine Tierhasser. Aber künstliche Futterplät­ze, die nach eigenem Ermessen erstellt, nicht kontrollie­rt werden und an Stellen entstehen, an denen vorher kein Katzenprob­lem bestand, ist mehr als fragwürdig.

Angelika Höpfner Torrevieja

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