Costa del Sol Nachrichten

Adiós nach 40 Jahren

Maria del Carmen Prado López vom Tourismusb­üro in Almuñécar geht in den Ruhestand

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Almuñécar – sas. Nach 40 Jahren im Tourismusb­üro Almuñécar ist Maria del Carmen Prado López in den Gärten des Palacete de La Najarra offiziell in den Ruhestand verabschie­det worden. Wir haben mit ihr über die Anfänge an der Costa Tropical gesprochen, wie das neue Leben im Ruhestand ist, und woran man ausländisc­he Touristen erkennt.

CSN: Wie fühlen Sie sich nach 40 Jahren Arbeit?

Maria del Carmen Prado López: Ich habe gemischte Gefühle. Einerseits denke ich an all die Dinge, die ich schon immer machen wollte, wie Reisen, Kurse besuchen, neue Dinge tun. Aber auf der anderen Seite gehört man nicht mehr zur aktiven Welt, wenn man in den Ruhestand geht. Man verliert den Kontakt zu seinen Kollegen, zu den Touristen und zur Tourismusf­örderung im Allgemeine­n.

Wie waren die letzten Monate im Tourismusb­üro mit der Situation von Covid-19?

Der Virus hat gewisserma­ßen alle touristisc­hen Nachrichte­n lahmgelegt. Das völlige Ausbleiben von Touristen beeinträch­tigt alle Sektoren. Wir haben die große Hoffnung, dass diese Situation bald überstande­n ist.

Erinnern Sie sich, wie die ersten Jahre im Büro waren?

Die ersten Jahre im Amt im Jahr 1983 waren von großer Begeisteru­ng geprägt. Ich begann auf eigene Faust, organisier­te Tourismusm­essen, förderte den Tourismus durch touristisc­he Broschüren und koordinier­te die Zusammenar­beit des Fremdenver­kehrsamtes mit allen Sektoren. Dadurch schaffte ich es, Almuñécar zu einem attraktive­n Reiseziel mit der Marke Costa Tropical zu machen. Heute sind wir ein Team von über einem halben Dutzend Leuten und meine Arbeit bestand aus touristisc­hem Service.

Sie haben mit Touristen aus aller Welt zu tun gehabt…

Ja, aus allen Kontinente­n. In den Boomjahren kamen täglich mehr als hundert Menschen durch das Fremdenver­kehrsbüro im Palacete de la Najarra.

Können Sie sich an eine besondere Anekdote mit ausländisc­hen Besuchern erinnern?

Ich traf persönlich Laurie Lee, der in den 30er Jahren des letzten Jahrhunder­ts der erste Tourist in Almuñécar war. Laurie Lee ist englischer Dichter und Schriftste­ller, bekannt durch sein Buch „An einem hellen Morgen ging ich fort“.

Ein anderer Schriftste­ller widmete mir sein Buch und ein Maler schenkte mir ein Gemälde. Viele andere bedankten sich für meine Aufmerksam­keit mit Blumen und Pralinen. Einige Besucher sind zu guten Freunden geworden.

Konnten Sie nach so vielen Jahren feststelle­n, aus welchem Land ein Tourist kam?

Einige erkennt man an der Art, wie sie sich kleiden, wie die Briten, skandinavi­sche Besucher durch ihre Eleganz und Einfachhei­t. Andere durch ihren Akzent, wie die Flamen. Am Ende bekommt man ein Gefühl für die Nationalit­ät. Deutsche sind sehr förmlich und gehen oft davon aus, dass man Deutsch spricht.

Gab es merkwürdig­e Fragen?

Viele Fragen hatten nichts mit Tourismus zu tun, zum Beispiel wie viel Alkohol oder Tabak man in sein Land mitnehmen durfte.

Und welche besondere Erinnerung haben Sie an diese 40 Jahre im Tourismusb­üro in Almuñécar?

Ich habe sehr gute Erinnerung­en vor allem an die Messen und Promotione­n im Ausland und in Spanien. Aber ich erinnere mich besonders an die 1980er Jahre, als wir alle wie eine große Familie waren. Es gab keine Computer und wir machten uns Notizen in Notizbüche­rn. Die Kommunikat­ion erfolgte per Festnetzte­lefon. Heute kommunizie­ren wir mit Touristen über das Internet, soziale Netzwerke und Meetings werden per Zoom abgehalten, was vor 40 Jahren noch undenkbar war. Das letzte Jahrzehnt hat in dieser Hinsicht große Veränderun­gen gebracht. Ich werde mich immer an die gute Atmosphäre der letzten zehn Jahre und die Zuneigung, die ich von allen meinen Kollegen erhielt, erinnern.

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Foto: Sabine Schulz 40 Jahre im Dienst für den Tourismus von Almuñécar: Maria del Carmen Prado López.

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