Nutzen einer lästigen Plage
Forscher untersuchen Kompostierung der asiatischen Alge
Almería/Cádiz – jan. Rugulopteryx okamurae ist der Fachbegriff der nach dem japanischen Botaniker Kintaro Okamura benannten asiatischen Alge. Beheimatet ist sie im Pazifik und vorzufinden war sie bislang vor allem an den Küsten von Japan, Korea und China. Im Frühjahr 2015 wurde sie erstmals auch in der Meerenge von Gibraltar bei Cádiz gesichtet. Und seither breitet sie sich unaufhaltsam an der andalusischen Mittelmeerküste aus, über die Costa del Sol und die Costa Tropical bis zur Costa de Almería.
Was reichlich Probleme mit sich bringt, denn die asiatische Alge gefährdet das mediterrane Ökosystem und droht einheimische Algenarten zu verdrängen. Außerdem belastet sie die Fischerei, da sich die Netze der Fischer immer öfter mit kaum etwas anderem als der Rugulopteryx okamurae füllen. Und wenn sie von den Meeresströmungen tonnenweise an einen Strand gespült werden, wirkt sie sich nicht zuletzt auch auf die Tourismusbranche negativ aus.
Offiziell invasiv
Das spanische Umweltministerium hat sich unlängst, auch auf Drängen der andalusischen Landesregierung, endlich dazu durchgerungen, die asiatische Alge offiziell zur exotischen, invasiven Art zu erklären. Auf dieser Grundlage konnte das regionale Agrarministerium wenige Tage später ein mit 1,5 Millionen Euro dotiertes Hilfsprogramm ankündigen, mit dem Einnahmeausfälle der Fischer kompensiert werden sollen.
In Andalusien sind gleichzeitig aber auch Bemühungen im Gange, um aus der lästigen Plage einen Nutzen zu ziehen. Das öffentliche, der Landesregierung unterstehende Institut Ifapa, das sich der Forschung in den Bereichen Landwirtschaft und Fischerei widmet, untersucht nämlich die Möglichkeit der Verarbeitung der asiatischen Alge zu Pflanzendünger.
Wissenschaftler der IfapaZentren in El Puerto de Santa María (Cádiz) und La Mojonera (Almería) arbeiten bereits seit einem Jahr an dem Projekt, das voraussichtlich bis Mai abgeschlossen sein soll. Experten gehen davon aus, dass die Alge auch im Bereich der Kosmetik oder zur Herstellung natürlicher Verpackungen verwendet werden könnte.