Penetrant und abgehoben
Die Zeitung „La Vanguardia“über Lockerungen zu Ostern: „Die Ankündigung der Regierung, das Reiseverbot zwischen den Regionen Spaniens auch in der Osterwoche beizubehalten, scheint vernünftig. Der Wunsch, Freunde oder Familie zu treffen oder einfach nur die Freude am Reisen zu genießen, wächst, aber wir müssen warten. Um es ganz klar auszudrücken: Ostern könnte das letzte Urlaubsopfer auf dieser langen Pandemiereise sein.“
Sportzeitung „Marca“über den neuen Barcelona-Präsidenten: Und Laporta betrat die Bühne. Mit orangener Maske, darauf die gestickte 14. Symbolisch. Emotional. Der Präsident mit der größten barcelonistischen Wirkung der letzten Jahrzehnte kommt zurück, und mit ihm das Gefühl, dass der Cruyffismus zurückkommt. Um in die Zukunft zu schauen, nützt es manchmal, die Vergangenheit wiederzuholen.
Dortmund am Dienstagabend. 48. Minute des Fußballschlagers BVB-Sevilla. Haaland trifft bärenstark. Die Hymne erklingt. 2:0? Nein. Der Videorichter (VAR) greift ein. Der Dortmunder habe gefoult. Kein Tor. Dafür – Elfmeter. Weil Sevilla irgendwann zuvor gefoult habe. So ein Irrsinn! Haaland nun aus elf Metern. Schuss – gehalten! Bono, Weltklasse. Aber da ist der VAR wieder. Der Elfer wird wiederholt. Nun ist Bono geschlagen, der Ball drin. Eine der absurdesten Szenen der Fußballgeschichte. Und das Allerschlimmste: Keiner sah sie aus der Nähe, im fanleeren Dortmunder Kessel. Willkommen im Fußball 2021, unter VAR und Corona. Quo vadis, Fußball?, kann man fragen. Immer horrender werden die finanziellen Verluste der Clubs. Immer lauter die Fan-Klagen über Verluste von Emotionen. Ist die Blase, die mal ein rollendes Leder war, kurz vorm Platzen? Nein, höchstens angepiekst, beruhigt Spaniens Liga. In zwei Saisons sei alles beim Alten. Gemeint sind die Milliarden-Umsätze. Aber auch die alte Fan-Seele? Nein, glaube ich und erwische mich dabei, zu hoffen, dass die Blase mal echt explodiert. Zu wahnsinnig die Summen, die da fließen. Zu penetrant und zugleich immer abgehobener ist dieser Fußballzirkus, der erbärmliche Kompromisse mit Geldgebern eingeht, die Menschenrechte mit Füßen treten. Aber dann, beim Hören des Spiels im Radio, springe ich, als das Tor schließlich gilt, doch ein Stück in die Luft.
Stefan Wieczorek
Penetrante y distante
Dortmund, martes por la noche. Minuto 48 del partidazo BVB contra Sevilla. Haaland marca de maravilla. Suena el himno. ¿2:0? No, interviene el video-juez VAR. El Dortmund había cometido falta. No hay gol, pero hay penalti. Por una falta del Sevilla hace minutos. ¡Qué locura! Haaland ahora desde los once metros. Disparo - ¡parado! Bono, excelente. Pero allí vuelve el VAR. El penalti se repite. Esta vez Bono está derrotado, la pelota entra. Una de las escenas más absurdas de la historia del fútbol. Y lo peor: nadie la vio de cerca, en el estadio vacío. Bienvenido al fútbol 2021, bajo VAR y Corona. ¿Quo vadis, fútbol?, podemos preguntar. Las pérdidas económicas de los clubes son cada vez más horribles. Cada vez mas grandes las quejas de los fans por la pérdida de sus emociones. ¿La burbuja, que solía ser una pieza de cuero que rueda, está a punto de estallar? No, sólo está pinchadita, nos tranquiliza la Liga española. En dos temporadas todo será como antes, dicen. Y hablan de los miles de millones en facturaciones. ¿Pero también el antiguo alma del deporte? No, pienso, y me sorprendo queriendo que la burbuja realmente explote. Demasiado locas son las sumas que fluyen en este circo futbolístico, tan penetrante y al mismo tiempo cada vez más distante, y con tantos miserables compromisos con patrocinadores que pisotean los derechos humanos. Pero luego, mientras escuchaba el partido en la radio, cuando finalmente se validó el gol, sí que salté un poquito en el aire.