Neues Museum im Werden
Arbeiten zur Restaurierung des ehemaligen Hospital Provincial in Almería schreiten voran
Almería – jan. Als Hospital de Santa María de Magdalena wurde 1556 in Almería das vom damaligen Bischof Diego Fernández Villalán erbaute Krankenhaus eingeweiht. 450 Jahre später hatte dann das im 18. Jahrhundert säkularisierte Hospital Provincial ausgedient, das im Laufe seiner Geschichte auch anderen Verwendungszwecken zugeführt wurde. Obwohl es das älteste zivile Gebäude in der Stadt ist, überließ man es seit 2006 seinem Verfall.
Bis im Oktober 2017 der Startschuss für ein Restaurierungprojekt fiel. In der ersten Phase sicherte man die Struktur des ruinösen Gebäudes, entfernte Elemente wie Trennwände und falsche Decken und brachte manchen Schatz wie eine originäre Treppe oder eine hölzerne, kunstvoll dekorierte Kasettendecke zum Vorschein.
Die Arbeiten für die zweite Restaurierungsphase nahmen im Juli 2020 ihren Anfang. Das Interieur
und die Fassaden des Gebäudes wurden in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt. So trug man an der Fassade zur Calle Hospital mehrere Farbschichten ab, die weiße Stuckarbeiten überdeckt hatten. Fünf Millionen Euro investiert die Provinzregierung von Almería in diese zweite Phase, wobei die spanische Zentralregierung die Restaurierung mit fast drei Millionen Euro bezuschusst.
Die andalusische Landesregierung will erst zur dritten Phase einsteigen, in der im einstigen Hospital ein Kunstmuseum eingerichtet werden soll. Dieses soll die einzige Kulturstätte werden, die sich ausschließlich der realistischen Malerei widmet. Die Leitung soll die Stiftung Fundación de Arte Ibáñez Cosentino übernehmen, die bereits die beiden Kunstmuseen in Almería sowie jene in Olula del Río führt.
Einem Abkommen mit der Provinzregierung Almerías zufolge soll das neue Kunstmuseum im Mai 2022 mit Werken von über 30 zeitgenössischen spanischen Malern eröffnet werden. Andalusiens Kulturministerin Patricia del Pozo gab sich überzeugt, dass das neue Museo del Realismo Español den Kulturtourismus in Almería beflügelt. Die Landesregierung werde außerdem die erste temporäre Ausstellung beisteuern und die Stätte ins Netz der öffentlichen andalusischen Museen aufnehmen.
Das Kunstmuseum wird in das größte der fünf Gebäude des früheren Krankenhauskomplexes ziehen. Das einstige Hospital de Santa María de Magdalena wurde im 18. und im 19. Jahrhundert sowie zu Beginn und zur Mitte des 20. Jahrhunderts mit Anbauten erweitert. Dabei kamen auch eine kleine Kapelle sowie ein Hospiz hinzu.
Der jüngste Anbau aus den 1940er Jahren ist indes abgerissen worden. Auf diese Weise kann der Haupteingang zum Museumsgebäude zur südlichen Fassade verlegt und ein weitläufiger Vorplatz geschaffen werden. Die drei noch verbleibenden Konstruktionen, die jeweils über separate Eingänge verfügen, sollen zu einem späteren Zeitpunkt restauriert und ebenfalls kulturellen Zwecken zugeführt werden. Aber das ist noch kaum vernehmbare Zukunftsmusik.
Land Andalusien beteiligt sich an der Einrichtung des Kunstmuseums