Bande zerschlagen
Nationalpolizei zerschlägt Drogenring und verhaftet 52 Personen in ganz Spanien
Nationalpolizei findet Narco-UBoot in Monda und verhaftet 52 Personen in ganz Spanien
Málaga – lk. Die Nationalpolizei hat am vergangenen Freitag in Zusammenarbeit mit den Behörden von fünf verschiedenen Ländern und Europol in einer Industriehalle in Monda ein Drogen-UBoot sichergestellt. Es handelt sich um das erste teils versenkbare Schiff diesen Typs, das in Spanien entdeckt wurde und dem Drogentransport dienen sollte.
Im November 2019 hatte die Nationalpolizei ein ähnliches Narco-U-Boot vor der galicischen Küste aufgegriffen. Dieses hatte von Kolumbien aus Kurs auf Spanien genommen. Nur ein kleiner Teil des Bootes ragt aus dem Wasser, sodass es vom Schiff oder Helikopter aus schwer zu erkennen ist. Diese Boote können mehrere Tonnen Drogen transportieren. Das neun Meter lange und drei Meter breite Modell in Monda mit einer Tiefe von drei Metern war noch nicht ganz fertig, es fehlten einige elektronische Elemente. Vermutlich sollte es auf hoher See die Drogenladung eines größeren Schiffs entgegennehmen, um diese dann an die Küste von Málaga zu bringen.
Im Rahmen der groß angelegten Operation Ferro wurden 52 Personen festgenommen, davon sitzen 30 zurzeit in Untersuchungshaft. Die Polizeibeamten unternahmen in ganz Spanien insgesamt 47 Hausdurchsuchungen, davon sechs in Tarragona, elf in Barcelona, vier in Castellón, zwei in Valencia, sieben in Murcia sowie jeweils eine in Cádiz, Granada und Badajoz. Dank dieser Ermittlungen konnte die Nationalpolizei ein geheimes Labor in Barcelona sicherstellen, in dem KokainChlorhydrat hergestellt wurde. Des Weiteren stieß sie auf eine IndoorMarihuana-Plantage mit 1.200 Stauden. Auch 400 Kilogramm Kokain, 600 Kilogramm Haschisch und über 100.000 Euro Bargeld wurden beschlagnahmt.
2020 nahm die Nationalpolizei die Ermittlungen auf, da sie Hinweise auf die Existenz einer kriminellen Organisation erhielt. Diese plante, große Mengen an Kokain, Haschisch und Marihuana nach Spanien einzuführen und dieses hierzulande zu vermarkten. Weitere Indizien deuteten darauf hin, dass die Mitglieder dieser kriminellen Organisation vorwiegend aus Spanien, Kolumbien und der
Dominikanischen Republik stammten. Im Zuge der weiteren Ermittlungen fanden die Polizeibeamten heraus, dass die Bande einige strategische Punkte an der spanischen Küste errichtet hatte. So verfügte sie über eine gut ausgebaute Infrastruktur, die ihr ermöglichte, erhebliche Mengen an Rauschgift zu transportieren. Die Bande verfügte vor allem in Katalonien über Schiffe, Industriehallen und Lkw. Dort befand sich auch ein Großteil der Labors zum Strecken
des Rauschgifts. Zwischen April und Dezember 2020 wurden in Kolumbien vermehrt Kokainpakete gefunden, die zwischen Exportware wie Kokosnusssubstrat, Palmkernmehl und Agrargips versteckt war. Die Drogen waren für Spanien, Großbritannien und Belgien bestimmt.
Im November 2020 begann die erste Phase der Ermittlungen, als die Polizei das Wohnhaus der Köpfe der Bande in Tarragona durchsuchte. Dabei nahm die Nationalpolizei 13 Personen fest. In der Küche eines Wohnhauses in Tarragona entdeckte die Polizei 15 Kilogramm Kokain-Chlorhydrat in Blöcken, 60 Kilogramm Kokain und weitere chemische Substanzen sowie 13.000 Euro in bar.
Kokainpakete wurden in Kolumbien zwischen Exportware versteckt