732 Millionen für Wiederaufbau
Andalusische Regierung handelt mit Sozialpartnern Plan zur Reaktivierung der Wirtschaft aus
Sevilla – jan. Nach zähen Verhandlungen – elf Sitzungen, auf denen über 50 Stunden lang debattiert wurde – hat sich die andalusische Regierung mit dem Arbeitgeberverband CEA und den beiden führenden Gewerkschaften UGT und CC.OO. auf einen Plan zur wirtschaftlichen und sozialen Reaktivierung der Region geeinigt. Bis zu 732,4 Millionen Euro steckt die Landesregierung in den Plan.
585 Millionen Euro werden dem ökonomischen Wiederaufbau gewidmet sein. Mit dem Geld sollen Betriebe aus den besonders von der Corona-Krise betroffenen Sektoren und damit auch ihre Arbeitsplätze erhalten werden. Davon sollen unter anderem Hotels, Landgasthäuser, Gaststätten, Diskotheken, Geschäfte, Fitnessstudios und Reisebüros profitieren, ebenso wie selbständige Friseure, Taxifahrer, Handwerker oder Reiseführer, um nur einige zu nennen.
Von den 585 Millionen Euro sollen 270 Millionen zweckgebunden für die Zahlung von Gehältern und der Rest als Direkthilfen ausgezahlt werden. Allein 86,3 Millionen werden Unternehmen aus den Bereichen Handel und Gastronomie vorbehalten sein, und zwar jenen, die 2020 Umsatzeinbußen von mindestens 20 Prozent gegenüber 2019 nachweisen können. Weitere 60 Millionen Euro entfallen auf die Hotels, je nach Anzahl ihrer Zimmer können diese zwischen 3.000 und 160.000 Euro beanspruchen, 200 pro Zimmer.
Soziale Komponente
107 Millionen Euro sollen wiederum den in besonderem Maße von der Corona-Krise geplagten Haushalten zugutekommen. Mit 70 Millionen Euro sollen an die 333.000 Beschäftigte finanziell unterstützt werden, deren Einkommen geschmälert sind, weil sie sich in Kurzarbeit befinden. Weitere 30 Millionen Euro sollen als außerordentliche Hilfe an notleidende Familien ausgezahlt werden. Die verbleibenden 40,4 Millionen
Euro will die Landesregierung schließlich in eigener Sache investieren. Um nämlich den Verwaltungsapparat mit bis zu 1.700 Neueinstellungen zu verstärken, da auf diesen im Zuge des Wiederaufbaufonds eine Flut an zu bearbeitenden Anträgen zukommen wird.
Der Plan zur wirtschaftlichen und sozialen Reaktivierung werde zwar gewiss nicht die Lösung für alle durch Corona verursachten Probleme sein, sind sich die führenden Vertreter der Landespolitik und der Sozialpartner bewusst. Er soll aber ein erster Schritt sein, um den ökonomischen Wiederaufbau zumindest in Gang zu bringen.