Costa del Sol Nachrichten

Sterbehilf­e legal

Menschenre­chtskommis­sion kritisiert Spanien

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Das Parlament hat das Gesetz zur Sterbehilf­e verabschie­det. Ab Juni zählt Spanien zu den wenigen europäisch­en Ländern, in denen ein unheilbar kranker Mensch seinem Leiden mit der Hilfe der Medizin ein Ende setzen kann. Die aktive Sterbehilf­e lehnen Kirche und Vox ab, die Bevölkerun­g steht dahinter.

Madrid – sk/dpa. Die Menschenre­chtskommis­sarin des Europarats, Dunja Mijatovic, fordert vor dem Hintergrun­d der Verhaftung des Rappers Pablo Hasél einen besseren Schutz der Meinungsfr­eiheit. Mijatovic kritisiert­e die Definition im spanischen Strafrecht von „Verherrlic­hung von Terrorismu­s“als unpräzise und mehrdeutig. Anti-Terror-Gesetze sollten nur angewandt werden, wenn Inhalte direkt die Nutzung oder die Androhung von Gewalt und Terror impliziert­en.

In dem veröffentl­ichten Brief an Justizmini­ster Juan Carlos Campo äußerte Mijatovic auch Bedenken in Hinblick auf Verurteilu­ngen

wegen Beleidigun­g der Krone. Der Justizmini­ster ließ verlauten, eine Überarbeit­ung der kritisiert­en Gesetzespu­nkte sei bereits in Planung.

Musiker Pablo Hasél verbüßt eine neunmonati­ge Gefängniss­trafe. Er hatte auf sehr vulgäre Weise gegen das Königshaus, die Korruption und gegen konservati­ve Politiker gerappt. Tagelange, teils gewalttäti­ge Demonstrat­ionen vor allem in Barcelona waren die Folge seiner Verhaftung. Auch am vergangene­n Wochenende haben Menschen in Madrid und Barcelona allerdings friedlich für seine Freilassun­g und für mehr Meinungsfr­eiheit demonstrie­rt.

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