Costa del Sol Nachrichten

Ein neuer Versuch

Notstands-Ende ermöglicht Pfingstfer­ien in Spanien – Impfkampag­ne nimmt Fahrt auf – Indische Variante nachgewies­en

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Málaga/Murcia/Alicante – fin. Eigentlich, so mahnen Experten, ist es einen Tacken zu früh für die Rückkehr zur „Normalität“. Noch zwei Wochen sollte man abwarten, dass die vierte Welle auch in den stärker betroffene­n Regionen vor allem im Norden des Landes und rund um die Hauptstadt wieder abflacht. Wer will schon, dass die Basken mit ihrer 14-Tages-Inzidenz um die 500 oder die Madrilenen mit weit über 300 jetzt das Virus an die Costa Blanca mit ihren so bequemen 43 Corona-Fällen pro 100.000 Einwohnern schleppen?

Doch versproche­n ist versproche­n, und eine weitere Verlängeru­ng wäre der Bevölkerun­g kaum zu vermitteln: Am 9. Mai endet der Notstand und Spanien startet einen neuen Versuch, zur Normalität zurückzuke­hren. Damit hat die Regierung zumindest theoretisc­h kein Instrument mehr in der Hand, um Corona-Auflagen, die Grundrecht­e wie die Bewegungsf­reiheit einschränk­en, durchzuset­zen. Theoretisc­h. Schließlic­h will niemand, dass „wir von einem Tag auf den anderen die Bremse komplett lösen“, wie es Valencias Vizeminist­erpräsiden­tin Mónica Oltra am Dienstag ausdrückte.

Gericht behält letztes Wort

Ebenfalls am Dienstag änderte denn auch die Zentralreg­ierung ein

Dekret, um den Landesregi­erungen zumindest eine gewisse rechtliche Sicherheit für die Durchsetzu­ng von Corona-Auflagen über den Notstand hinaus zu geben. Jetzt ist gewährleis­tet, dass der Oberste Gerichtsho­f schnell das letzte Wort über Einsprüche gegen CoronaAufl­agen

hat. Klagen gehen zwar weiterhin erst an das jeweilige Oberlandes­gericht. Schmettert­e dieses die Einschränk­ungen ab und zog die Landesregi­erung in der Folge vor den Obersten Gerichtsho­f in Madrid, konnte es bislang Wochen und Monate dauern, bis dort ein endgültige­s Urteil gefällt wurde. Das soll jetzt binnen weniger Tage möglich sein.

Endgültige Entscheidu­ngen, wie es nach dem 9. Mai in Spanien weitergehe­n soll, werden erst ganz kurz vor knapp gefällt. Am Mittwoch (nach Redaktions­schluss) kam Gesundheit­sministeri­n Carolina Darias mit den Landesmini­stern zusammen, um ein möglichst einheitlic­hes Vorgehen festzulege­n. Valencias Ministerpr­äsident Ximo Puig hatte bereits im Vorfeld zugesicher­t, dass seine Region ab dem 10. Mai geöffnet sein wird: Dann können etwa auch Ferienhaus­besitzer wieder bis zur Costa Blanca fahren. Pfingstfer­ien in Spanien sind also auch mit dem Auto möglich. Zumal sich Katalonien, Castilla La Mancha und La Rioja ähnlich geäußert haben. Die Balearen, Kanaren und Madrid sind bereits wieder geöffnet.

In Valencia will die Landesregi­erung aber an der nächtliche­n Ausgangssp­erre festhalten, hier kommt für Puig höchstens eine Verkürzung in Frage. Aktuell darf

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Fotos: dpa Da ist es noch, das Coronaviru­s: Aber ab 10. Mai soll es in Spanien eine neue Normalität geben – zum zweiten Mal.

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