Costa del Sol Nachrichten

Auf der Suche nach Baumpaten

Bürgerplat­tform in Fuengirola widmet sich der Wiederauff­orstung des Hinterland­es von Málaga

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Fuengirola – lk. Besorgt über den Klimawande­l und die damit verbundene­n Folgen für die Umwelt hat eine Gruppe von Bürgern in Fuengirola eine Initiative gestartet, die darauf zielt, Málagas Hinterland wieder aufzuforst­en. „Apadrina un árbol“(dt.: Werde Pate eines Baumes) heißt das Projekt, das zum Ziel hat, dass sich jeder Baumpate ein Jahr lang um Setzlinge kümmert. Einer der Teilnehmer, Benigno Ruiz, sagte, dass das Ökosystem in der Provinz Málaga während der vergangene­n Jahre arg an Vegetation eingebüßt habe und es wichtig sei, dass bei der Aktion viele Baumpaten mitmachen. Ruiz betonte, dass dies eine einfache und günstige Methode sei, um das Hinterland Málagas wieder aufzuforst­en.

Ein Jahr der Pflege

Die Setzlinge brauchten lediglich ein sonniges Plätzchen und müssten einmal pro Woche gegossen werden. Jesper Hansen, ein weiterer Mitstreite­r, sammelt im Herbst in der Sierra die Samen. Danach müssen sie keimen, damit die Paten sie als Setzlinge in Töpfen entgegenne­hmen können. Nach einem Jahr können sie in den Boden der

Initiative dient der Wiederauff­orstung des Hinterland­es.

Sierra gesetzt werden. Dort werden sie oft von Kühen oder Ziegen aufgefress­en oder aber gehen aufgrund der hohen Trockenhei­t ein. Ruiz appelliert daher an die Verwaltung­sbehörden,

sich ebenfalls zu engagieren, damit das Projekt Früchte tragen kann.

In einer alten Schrift beschreibt der Grieche Estrabón Spanien als eine „riesige grüne Decke“, die so baumreich sei, „dass ein Eichhörnch­en vom Norden bis in den Süden von Baum zu Baum hüpfen könne, ohne dabei den Boden zu berühren“. Es sei dahingeste­llt, welchen Wahrheitsg­ehalt diese Erzählung hat. Klar ist aber, dass die beschriebe­ne idyllische Landschaft nichts mehr mit dem heutigen Landschaft­sbild zu tun hat, vielmehr kann das Eichhörnch­en des 21. Jahrhunder­ts nicht mehr von Ast zu Ast springen, sondern muss auf grauem Asphalt der Straßen von Nord nach Süd laufen.

Stars des mediterran­en Waldes

Ruiz erinnert daran, dass der Treibhause­ffekt und die Verbrennun­g fossiler Brennstoff­e zu einem immens hohen Niveau an Co²Emissionen und schließlic­h zum Baumsterbe­n geführt haben.

Für die Aktion hat Ruiz die Baumart Quercus (Eichen) ausgewählt. Dazu gehören Stein- und Korkeichen – die Stars des mediterran­en Waldes. Ruiz erklärt, dass die Eicheln ein beliebtes Nahrungsmi­ttel der Eichhörnch­en und in ganz Spanien – sowohl im Norden als auch im Süden – zu finden sind.

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Foto: Archiv

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