Renovierungsprojekt muss warten
Anordnung der Justiz: Monolith darf vorerst nicht vom Rathausplatz in Almería entfernt werden
Almería – jan. Die Pläne der Stadtregierung der PP zur Renovierung und Umgestaltung des Rathausplatzes in Almería haben einen Dämpfer erhalten. Der als Plaza Vieja bekannte Platz, obwohl er eigentlich Plaza de la Constitución heißt, soll nach kastilischer Tradition in einen weitläufigen, freigeräumten Platz verwandelt werden. Das bedeutet, dass die Schatten spendenen Feigenbäume entfernt werden müssten. Nach Ansicht der PP versperren sie den Blick auf die den Platz umsäumenden Gebäude. Ein Grund dürfte aber wohl auch sein, Raum für die Terrassen der anliegenden Lokale freizugeben.
Außerdem soll das im Volksmund als Pingurucho bezeichnete, mitten auf dem Rathausplatz stehende Denkmal verlegt werden. Dieses erinnert an die Freiheitskämpfer, die 1824 in Almería einen Aufstand gegen den Absolutismus unter Fernando VII. anzetteln und die Rückkehr zur liberalen Verfassung von 1812 propagieren wollten. Wofür sie schließlich hingerichtet werden sollten. Die Pläne zur Entfernung der Bäume und des Denkmals sahen sich indes mit dem Widerstand von Oppositionsparteien sowie mehreren Umweltund Kulturvereinen konfrontiert.
Einstweilige Verfügung
Auf eine Klage diverser Vereinigungen hin hat das Verwaltungsgericht in Almería nun einen einstweiligen Stopp der geplanten Verlegung
des unter Denkmalschutz stehenden Pingurucho verfügt. Zumindest bis der Rechtsstreit entschieden ist. Den Richtern zufolge könnte das mehr als 17 Meter hohe, tonnenschwere Marmordenkmal, das für seinen Umzug in den
Parque Nicolas Salmerrón zerstückelt werden müsste, irreparable Schäden erleiden. Was schwerer wiegen würde als die Verzögerung des Projektes zur Umgestaltung der Plaza Vieja. Bürgerinitiativen wie etwa die Kulturvereinigung
Amigos de la Alcazaba haben diese Entscheidung begrüßt. Sie sehen sich in ihrer Position bestätigt, die sie in der Vergangenheit mit Protestaktionen, einer Unterschriftensammlung und mangels Dialogbereitschaft des Rathauses schließlich auch mit einer Klage kundgetan hatten. Eine Renovierung des Platzes sehen sie zwar durchaus als erforderlich an, in dessen Planung aber sollten die Bürgervertretungen mit eingebunden werden.
Plan B des Rathauses
Die Kommunalregierung der PP hatte mit dem Widerspruch der Justiz zumindest gerechnet und das Renovierungsprojekt daher im Vorfeld bereits wohlweislich geparkt. An dessen Stelle hatte sie ein anderes Vorhaben vorgezogen, das eigentlich nach der Umgestaltung des Rathausplatzes angestanden hätte, und zwar die Ausbesserung der umliegenden Plätze und Straßen wie die Calle Mariana, die Calle Juez oder die Plaza de la Administracion Vieja.
Ihren Plan B hat die Kommunalregierung auch schon auf den Weg gebracht. Mit den Arbeiten, die sich acht Monate hinziehen sollen, ist für knapp 937.000 Euro das Unternehmen Hormigioes Asfalticos Andalucies betraut worden. Ob die Justiz bis zu deren Beendigung ein abschließendes Urteil gefällt haben wird, bleibt abzuwarten. Ansonsten wird die Renovierung der Plaza Vieja noch länger auf Eis liegen müssen.