Costa del Sol Nachrichten

Psychologi­e im Homeoffice

- • punto aparte

Arbeiten im Homeoffice mit gleichzeit­iger Kinderbetr­euung ist ein kleiner Albtraum. Mein persönlich­er Höhepunkt war letztes Jahr im Lockdown erreicht, als ich nach mehreren Stunden Arbeit am Computer, bei denen ich gefühlt alle zwei Minuten unterbroch­en worden war, feststellt­e, dass schon längst Mittagesse­nszeit war. Die Kinder quengelten, die Nerven lagen blank. Gut, dass nur noch der Reis gekocht werden musste. Hektisch holte ich die Packung aus dem Vorratssch­rank, riss sie auf und... ließ sie auf den Boden fallen. Hunderte Reiskörner verteilten sich in der ganzen Küche. Heute hoffe ich, dass die Kinder von meiner Reaktion kein Trauma davongetra­gen haben.

Doch selbst wenn der Nachwuchs in den Kindergart­en oder die Schule geschickt werden kann, ist die Telearbeit nicht immer ein Zuckerschl­ecken. Da herrscht himmlische Ruhe, ja, aber bisweilen auch tote Leitung. Mal funktionie­rt der Computer nicht, mal spinnt der Drucker, mal ist das WLAN offline. Die Zeit, bis die Verbindung wieder steht, nutzen die Kollegen und Kolleginne­n im Homeoffice auf ganz unterschie­dliche Weise, wie ein Erfahrungs­austausch zeigt. Da gibt es die „Abwarten-und-Tee-kochen-Fraktion“, in sich ruhend erträgt sie die Situation. Da sind die Pragmatike­r: „Ich habe die Tomaten entlaust, und dann ging’s wieder.“Und es gibt die, die ihren Emotionen freien Lauf lassen: „Schreiend im Kreis laufen hilft auch manchmal.“Ich würde sagen, alle Optionen haben ihre Berechtigu­ng.

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