Der Trend zeigt nach unten
Arbeitsmarkt und Wachstum: Regierung korrigiert Prognosen
Madrid – tl. Es zählt zu den Besonderheiten des Arbeitsmarkts: Jobs gehen zu Hunderttausenden verloren, die Arbeitslosenzahl aber sinkt. Nach der vom Nationalen Statistikinstitut (INE) durchgeführten Erhebung unter der aktiven Bevölkerung sank die Zahl der beschäftigten Menschen gegenüber dem vorangegangenen Quartal um rund 137.500 auf 19,21 Millionen Personen. Gleichzeitig ging die Arbeitslosenzahl um 65.800 zurück und lag bei 3,65 Millionen Personen. Die Arbeitslosenquote betrug 15,98 Prozent.
Somit ist die Zahl der aktiven Bevölkerung im ersten Quartal um 203.300 Personen geschrumpft. Dieser Rückgang fiel höher aus als vor einem Jahr. Die Corona-Pandemie“hat nach Ansicht der Statistiker
DAX 30
dazu geführt, dass die Zahl der inaktiven, aber arbeitsfähigen Personen, die keine Arbeit mehr suchen, angestiegen sei. Weil Betroffene nicht mehr als arbeitssuchend gelten, zählen sie nicht zur aktiven Bevölkerung und fallen aus der Arbeitslosen-Statistik. INE beziffert die Zahl der Inaktiven auf 1,1 Millionen Personen. Hinzu kämen noch 450.000 in Kurzarbeit.
Unterdessen veröffentlichte INE auch die Wirtschaftsdaten. Kälte- und Coronawellen führten dazu, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,5 Prozent schrumpfte. Die vorsichtige wirtschaftliche Erholung 2020 wurde somit vorerst gestoppt. Noch immer fehlen 8,9 Prozent des BIP zum Niveau vor der Pandemie.
Finanzministerin María Jesús Montero rechnet für 2021 mit einem Haushaltsdefizit von 8,4 Prozent. Überhaupt geht die Regierung nicht davon aus, dass die Drei-Prozent-Grenze vor 2025 erreicht wird. Auch bei der Staatsverschuldung werden kleine Schritte erwartet. Nach 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2020 geht Finanzministerin Montero für 2021 von 119,5 Prozent aus. Bis 2024 soll sich die Verschuldung langsam auf 112,1 Prozent des BIP reduzieren. Die Arbeitslosigkeit verharrt auf hohem Niveau von 15,2 Prozent.
Regierung muss Prognosen nach unten korrigieren
DOW JONES