Costa del Sol Nachrichten

Superfood aus dem Meer

Spirulina, Wakame & Co. – In Südostasie­n gehören Algen längst zum Speiseplan – Langsam erobern sie auch Spanien

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Lena Kuder Málaga

Getrocknet, geröstet, frittiert oder als Pulver um die Alge rankt sich seit einigen Jahren ein wahrer Hype. In Südostasie­n steht sie bereits seit Jahrhunder­ten auf dem Speiseplan. Inzwischen bringt sie auch hierzuland­e Eintöpfen und Salaten eine bestimmte Würze.

Ernährungs­bewusste schwören auf Spirulina in Smoothies und Spirulina oder Chlorella in Tablettenu­nd Pulverform sollen die Gesundheit fördern. Einige Hersteller geben an, dass Algen für Veganer und Vegetarier ein wertvoller Lieferant für Vitamin B12 sind. Außerdem seien die Meeresfrüc­hte sehr reich an Mineralien und Vitaminen.

Bei dem Wort Algen handelt es sich um einen Oberbegrif­f ähnlich wie Obst oder Gemüse. Wissenscha­ftler vermuten, dass es weit über 500.000 verschiede­ne Algenarten

gibt. Bis dato sind jedoch nur 500 Arten bekannt, weil sie vom Menschen genutzt werden. Die Meeresfrüc­hte gehören zu den artenreich­sten Pflanzengr­uppen.

Als Ein- oder Mehrzeller leben sie im Salzwasser, im Süßwasser, auf Böden, Pilzen oder Flechten. Dabei gibt es Mikro- und Makroalgen. Mikroskopi­sch klein sind die Mikroalgen und mit dem bloßen Auge kaum erkennbar. Makroalgen hingegen können bis zu 60 Meter lang werden und sind im Salat, als Suppenzuta­t oder gedünstete­s Gemüse zu finden.

Während in Asien vornehmlic­h frische Algen verwendet werden, kann man sie hierzuland­e in erster Linie getrocknet kaufen. Zu den bekanntest­en Sorten gehören Nori, Wakame, Kombu oder Dulse.

Experten unterstrei­chen, dass Algen aus dem Meer oder speziellen Züchtungen in Off-shore-Anlagen vorteilhaf­t für die Gesundheit sein können. Sie heben hervor, dass Algen kalorienar­m sind und Proteine, Mineralsto­ffe, Vitamine sowie Omega-3-Fettsäuren liefern.

Oft wird allerdings auch davor gewarnt, dass ein regelmäßig­er und hoher Verzehr von Meeresalge­n mit Risiken verbunden ist.

Hoher Jodgehalt

Im Rahmen seines Lebensmitt­elMonitori­ngs hat das Bundesinst­itut für Risikobewe­rtung (BfR) 2013 getrocknet­e Algen auf Schwermeta­ll untersucht und in allen Proben Blei gefunden. In den Wasserpfla­nzen können sich Quecksilbe­r, Cadmium oder Arsen anreichern. Auch hohe Jodgehalte können getrocknet­e Meeresalge­n aufweisen.

Getrocknet­e Mikroalgen wie etwa Spirulina oder Chlorella werden meistens für Pulver oder Tabletten verwendet. Und um Omega-3-reiches Algenöl herzustell­en, werden die Mikroalgen Schizochyt­rium und Ulkenia verarbeite­t. Mikroalgen sind jodarm und normalerwe­ise nicht von Schwermeta­llen belastet, wenn sie im Trinkwasse­r leben.

 ?? Fotos: AlgaYield, dpa, Pixabay ?? Geröstet, frisch oder als Pulver – Algen geben eine spezielle Würze. Auch den Blutdruck sollen sie senken und beim Abnehmen helfen.
Fotos: AlgaYield, dpa, Pixabay Geröstet, frisch oder als Pulver – Algen geben eine spezielle Würze. Auch den Blutdruck sollen sie senken und beim Abnehmen helfen.
 ??  ?? So hat sie fast jeder schon probiert: In Nori-Algenblätt­er eingewicke­lte Sushi-Rollen.
So hat sie fast jeder schon probiert: In Nori-Algenblätt­er eingewicke­lte Sushi-Rollen.

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