Streit mit Endesa
Deutsche zahlt monatelang horrende Summen – Kritik an schlechtem Kundenservice
Deutsche aus La Cala de Mijas liegt seit Monaten im Clinch mit dem Stromanbieter
Mijas – lk. Beate Pfefferer breitet drei Mappen mit Notizen auf dem Tisch aus. Auf einem Block stehen lange Zahlenreihen, Fotos von Stromzählern und Rechnungen. Pfefferer pendelt zwischen Mühlheim und La Cala de Mijas.
Seit September vergangenen Jahres hat sie eine ihrer Wohnungen an einen Bekannten vermietet. Um die Kontrolle über den Stromverbrauch zu behalten, installierte sie einen separaten Zähler. Parallel dazu lief der digitale Zähler des Energieunternehmens Endesa. Als Pfefferer die beiden Werte miteinander verglich, stellte sie fest, dass der Endesa-Zähler einen Stromverbrauch konstatierte, der dreimal so hoch wie die Ziffer auf dem analogen Zähler war. Obwohl ihr Bekannter beteuerte, wenig Strom verbraucht zu haben, flatterten ihr Rechnungen mit Summen in Höhe von bis zu 140 Euro ins Haus.
Die Deutsche spricht nur wenig Spanisch. Deshalb bat sie die Sekretärin der Verwaltungsgemeinschaft der Urbanisation, ihr beim E-Mail-Verkehr zu helfen. Endesa zeigte sich bereit, einen Inspektor zu schicken. Der stellte lediglich fest, dass der digitale Zähler einwandfrei funktioniert. Die Kosten für seinen Besuch musste Pfefferer selbst tragen. Unterdessen forderte sie die horrenden Rechnungssummen von der Bank zurück. Letztendlich musste sie diese doch zahlen, um nicht Gefahr zu laufen, dass ihr der Strom abgestellt wird.
Sie begann, sich über die verschiedenen Vertragsoptionen zu informieren und stellte fest, dass Endesa jedes Mal für den geschätzten (lectura estimado), nicht aber für den realen (lectura real) Stromverbrauch kassierte.
Ein Elektriker aus Teneriffa riet ihr, dass sie den Vertrag auf einen sogenannten PVPC (Precio Voluntario
para el Pequeño Consumidor) Vertrag ändern solle. Hierbei handelt es sich um einen von der spanischen Zentralregierung über das Red Eléctrica de España festgelegten Tarif, der für Haushalte mit geringem Stromverbrauch unter zehn Kilowatt geeignet ist.
Elektriker aus Teneriffa gibt ihr den Tipp, den Vertrag zu ändern
Vertragsänderung beantragt
Um Auskunft zu erhalten, musste sich die Sekretärin als Beate Pfefferer ausgeben, da die Deutsche mit ihren wenigen Spanischkenntnissen nicht weitergekommen wäre. Inzwischen hat die Sekretärin bei Endesa eine Vertragsänderung beantragt. Wie lange das dauern wird, steht in den Sternen.