Projekt auf Feriagelände: In Málaga sollen Gebäude für Büros entstehen
Festgelände soll mit bis zu achtstöckigen Bürogebäuden, Geschäftslokalen und einem Hotel ausgestattet werden
Málaga – jan. Die Nachfrage nach Grundstücken für Büro- und Geschäftsräume ist hoch in Málaga und der Platz hierfür knapp. Auf der anderen Seite verfügt die Stadt in zentraler Lage und mit sehr guter Verkehrsanbindung über eine knapp 142.000 Quadratmeter große Parzelle, die kaum genutzt wird. Die Rede ist von dem Festgelände hinter der Kongresshalle, das nur drei Wochen im Jahr, für Aufbau, Durchführung und Abbau der Feria in Beschlag genommen wird.
Da die Feria im August veranstaltet wird, also jenem Monat, in dem die Geschäftstätigkeit in ganz Spanien nur auf Sparflamme läuft, hat man sich im Rathaus in Málaga überlegt, auf dem Festgelände seinen ursprünglichen Nutzen mit einer gewerblichen Verwendung unter einen Hut zu bringen.
Drei Wochen im Jahr belegt
Wie das in etwa aussehen könnte haben die beiden Architekten des Architekturbüros Estudio GG2, Francisco González und Juan Gavilanes, jüngst im Rathaus dargelegt. Deren Pläne sehen unter anderem
Die Pläne sind jüngst im Rathaus präsentiert worden.
den Bau von bis zu achtstöckigen Bürogebäuden und eines Hotels vor sowie den als dringend erachteten Ausbau der Messehalle.
Die Konstruktionen auf dem Festgelände, die während der Feria die Festlauben beherbergen, sollen in die Höhe sprießen. Während dessen Untergeschosse von September bis Juli, also abseits der Feria,
für kulturelle oder Sportaktivitäten genutzt werden könnten.
Am nördlichen Ende des Geländes, wo sich aktuell ein Parkplatz befindet, sollen ebenfalls neue Gebäude errichtet werden, mit Geschäftslokalen im Erdgeschoss und Büroräumen in den darüberliegenden Etagen. Die Bebauung des Parkplatzes soll schließlich mit der Errichtung einer Tief- garage kompensiert werden.
Málagas Bürgermeister Francisco de la Torre (PP) hofft für das Vorhaben auf eine Subventionierung durch die EU oder auch auf eine Beteiligung privaten Kapitals zur Finanzierung, denn die mit etwa 232 Millionen Euro veranschlagten Kosten sind für das Rathaus
nicht zu stemmen. Er räumt außerdem ein, dass sich die Umsetzung lange Jahre hinziehen würde zumal erst Änderungen des kommunalen Raumordnungsplans vorgenommen werden müssten.
Pläne im Plenum debattiert
Am vergangenen Donnerstag wurden die Pläne im städtischen Plenum debattiert. In diesem waren sich alle Parteien einig, dass etwas gegen die zu geringe Nutzung des Festgeländes getan werden müsste. Und dass die Betroffenen, also die Organisatoren und Mitwirkenden der Feria, in dieser Sache konsultiert werden müssten.
Ansonsten gehen die Meinungen der Parteien weit auseinander. Für die regierenden PP und Ciudadanos ist es ein interessantes Vorhaben um Unternehmen anzulocken. Die oppositionelle PSOE hingegen sieht darin nur ein weiteres unrealisierbares Mammutprojekt des Bürgermeisters und die ebenfalls oppositionelle Adelante Málaga beklagt, dass privaten Investoren einmal mehr öffentlicher Grund geschenkt werden soll.