So Gott will
200.000 Touristen erwartet die Costa Blanca an diesem Wochenende. Für die Costa del Sol hat man noch keine genauen Zahlen, aber es sollen so viele werden, wie seit der Invasion der Mauren im Jahr 711 nicht mehr. Nur, dass die Besatzer diesmal direkt aus Madrid kommen, ergänzt durch „Internationale Brigaden“aus Deutschland, Holland und Frankreich (Briten später).
200.000 Besucher, das war für die Costa Blanca im Mai früher ein lahmes Wochenende. Heute, nach über einem Jahr touristischer Durststrecke, löst die Nachricht von der Ankunft „Fremder“extreme Reaktionen aus. Valencias Landeschef Ximo Puig gründete allen Ernstes eine Task-Force und berief eine Dringlichkeitsvideokonferenz mit den wichtigsten Küstenbürgermeistern ein, um „die Sicherheitsprotokolle abzustimmen und für einen geordneten Ablauf zu sorgen“. Spätestens Donnerstag erfolgt wohl die Generalmobilmachung.
Volkes Stimme ist gespalten. Glaubt man den Facebook-Foren, werden 199.999 der Touristen saufende Ayuso-Freiheitskämpfer aus der Hauptstadt sein, In der Tram nach Benidorm wurde die Nachricht der Völkerwanderung auch mit einem zünftigen „Ojalá!“kommentiert. Von Mitarbeitern der Gastronomie nämlich, die endlich wieder Jobs haben. „Ojalá“(Na, hoffentlich!) stammt vom arabischen „Insha’Allah“, „So Gott will“. Es blieb aus der Zeit der Mauren, die rund 800 Jahre lang in Spanien
Urlaub machten.