Sommer ohne Tívoli
Freizeitpark seit November 2020 geschlossen – Vermutlich bleibt er auch diese Saison zu
Seit November 2020 ist der Freizeitpark Tívoli Park in Benalmádena geschlossen. Seitdem sind die Angestellten in Kurzarbeit (ERTE). Die Betreibergesellschaft hat einen Schuldenberg in Höhe von 11,2 Millionen Euro angehäuft. Wahrscheinlich öffnet der Vergnügungspark auch diesen Sommer nicht.
Benalmádena – lk. Der Vergnügungspark Tivoli gehört zur Costa del Sol wie der Prater zu Wien. Doch in dieser Saison bleiben die Parktüren wahrscheinlich geschlossen, denn die Anlage hat einen Schuldenberg in Höhe von 11,2 Millionen Euro angehäuft. Ein Insolvenzverfahren ist bereits im Gang, ein Konkursverfahren eingeleitet. Wie ein Damoklesschwert schwebt über dem Park außerdem ein juristischer Konflikt. Vom Vergnügen ist da nicht mehr viel übrig. Lokalpolitiker, Inhaber von Tourismusunternehmen, Gewerkschaftsvertreter und Künstler machen sich dafür stark, dass der Freizeitpark bestehen bleibt. Auch die Angestellten, die sich seit November 2020 in Kurzarbeit (ERTE) befinden, sind zum Protest auf die Straße gegangen.
Der emblematische Freizeitpark wurde im Jahr 1972 von einer dänischen Gruppe eröffnet. 2004 kaufte ihn der aus Córdoba stammende Unternehmer Rafael Gómez, der unter dem Namen Sandokán bekannt ist. 2007 wurde der Park an die Immobilienfirma Tremón
verkauft. Es handelt sich um den einzigen Vergnügungspark an der Costa del Sol.
Die Angestellten sind wütend und traurig angesichts einer möglichen Schließung, gaben sie doch 15 Jahre alles, um Touristen und Residenten ein paar glückliche Stunden zu bescheren. Unter dem Motto „El Tivoli no se cierra!“(Der Tivoli wird nicht geschlossen) sind die Mitarbeiter am 21. Mai durch Benalmádena gezogen.
Es handelt sich um ein Paradoxon, denn nach Angaben des PRBeauftragten José Luis Guzmán ist der Park nach wie vor rentabel. Im vergangenen Sommer hätten 15.000 Kinder unter zwölf Jahren den Tivoli besucht. 2020 sei der Umsatz zwar auf die Hälfte gegenüber 2029 zurückgegangen, aber passabel gewesen. Die Betreibergesellschaft schuldet der Sozialversicherung 4,7 Millionen Euro. Mit weiteren 4,7 Millionen Euro steht sie beim Finanzamt in der Kreide. Der Stadt Benalmádena schuldet sie 387.000 Euro, die restliche Summe Banken und Zulieferfirmen.