Voraussetzungen erfüllt? Die Bewohnbarkeits bescheinigung in Spanien ist ein zwingendes Dokument rund um eine Immobilie – Was es zu beachten gilt
Raul Escobedo über die Arbeit mit Bienen in Valencias Hauptstadt
Armando Camps aus dem Vall de Gallinera, dessen Bienenstöcke ihm jährlich etwa 400 Kilogramm Honig bescheren. „Hauptsächlich für den Eigenbedarf“, berichtet der Spanier. „Was übrig bleibt, verkaufe ich.“Auch wenn er die Bienen als Steckenpferd betreibe, müsse er die selben gesetzlichen Vorgaben beachten wie ein Berufsimker.
Bis vor wenigen Tagen hatte Camps drei seiner Bienenstöcke auf dem Avocado-Feld des Pegoliner Landwirts Vicent Dominguis stehen. Eine „Leihgebühr“hat er dafür nicht in Rechnung gestellt. „Mir ist es wichtig, dass meine Bienen eine abwechslungsreiche Ernährung haben“, sagt der Tierfreund. Einen finanziellen Nutzen ziehe er daraus nicht. Den könne höchstens Landwirt Dominguis erwarten. Denn als erwiesen gilt: Die Bestäubung von Obst- und Gemüseplantagen durch Bienen führt nicht nur zu höheren Ernteerträgen, sondern wirkt sich auch auf die Größe der Agrarprodukte aus.
Der Landwirt aus Pego, der vor fünf Jahren ein Mandarinenfeld auf Avocado umgestellt hat, ist optimistisch. „Die Blüte der Avocadobäume fiel durch die Bienen viel üppiger aus“, weiß er zu berichten. „Noch sind die Früchte sehr klein. Eine Prognose zu stellen ist schwierig“, meint er. „Ich gehe aber davon aus, dass die Erträge in dieser Saison höher ausfallen werden als im vergangenen Jahr.“
Valencia – ab. Am 20. Mai war Weltbienentag. Dies nahm der Verein für Stadt-Imkerei (Avau) in Valencia zum Anlass, um auf die Bedeutung von Honig- und Wildbienen aufmerksam zu machen. Die CN sprach dazu mit dem Avau-Vorsitzenden Raul Escobedo.
CN: Was will die Avau erreichen?
Raul Escobedo: Unser Verein wurde vor drei Jahren gegründet, um zu erreichen, dass die Stadtverwaltung von Valencia eine Verordnung erlässt, die die Stadt-Imkerei regelt und legalisiert. Außerdem liegt es uns sehr am Herzen, einen Beitrag zum Erhalt der verschiedenen Bestäubungsinsekten wie Wildbienen, Schmetterlinge, Hummeln und Fledermäuse zu leisten.
Das heißt, die sogenannte apicultura urbana, StadtImkerei, wie man sie aus Ländern wie Deutschland, Großbritannien oder den USA kennt, ist hierzulande nicht gestattet?
Das ist richtig. Dennoch gibt es spanische Großstädte, zu denen Valencia zählt, in denen Bienenstöcke betrieben werden. Allerdings ist das nur zu Forschungszwecken und mit einer Reihe von Auflagen erlaubt. Unser Verein möchte erreichen, dass in Valencia unter bestimmten Voraussetzungen der Hobby-Imkerei nachgegangen werden darf.
Ist das nicht mit einem gewissen Risiko verbunden? Bienenstiche sind nicht ohne.
Es herrscht sehr viel Unkenntnis über Bienen. Wenn sich diese Insekten nicht bedroht fühlen, weil man möglicherweise versucht, ihren Bienenstock zu zerstören, stechen sie nicht. Wildbienen sind nicht aggressiv. Wenn sie eine Gefahr darstellen würden, gäbe es nicht diese vielen Länder, in denen Kommunen Bienenhotels aufstellen. In Deutschland etwa werden sogar Bienenhotels an Flughäfen gefördert.
Wo stehen in Valencia Bienenhotels?
Auf der Plaza de la Virgen am Edifico Punt de Gancho werden vier Stöcke betreut, im Stadtteil Manises stehen ebenfalls vier Bienenhotels, und in den Gärten Los Viveros, wo früher der Zoo untergebracht war, gibt es jede Menge Bienenstöcke.
Sie waren am Weltbienentag mit Ständen auf dem Rathausplatz von Valencia vertreten. Wie ist es gelaufen?
Wir sind recht zufrieden mit dem Ergebnis, es schauten viele interessierte Leute vorbei. Leider jedoch kaum Kinder, weil diese in der Schule waren. Dies ist schade, denn wir zeigten einen gläsernen Bienenstock, der es ermöglicht, die Bienen zu beobachten. Es gab viele Besucher, die Honig kaufen wollten, aber da wir eine nicht gewinnorientierte Vereinigung sind und die Stadt-Imkerei zudem nur zu Forschungszwecken betreiben, verkaufen wir keinen Honig.
Was geschieht dann mit dem Honig, den Sie produzieren?
Wir produzieren pro Bienenstock jährlich etwa 20 Kilogramm Honig. Den geben wir kostenlos an Suppenküchen ab.
Was nehmen Sie von diesem Tag mit?
Das große Interesse der städtischen Vertreter, die unsere Veranstaltung sehr unterstützten. Wir glauben, dass es in Valencia schon sehr bald eine Verordnung geben wird, die die Stadt-Imkerei erlaubt.
Produzieren Stadtbienen denn überhaupt Honig?
Ja, natürlich. Außerdem gibt es Untersuchungen, die belegen, dass der in der Stadt erzeugte Honig qualitativ besser ist als der Honig aus ländlichen Gegenden. Das liegt daran, dass in öffentlichen Park- und Gartenanlagen der Städte in der Regel auf Pestizide verzichtet wird und der Honig frei von Chemikalien ist.
Dann sind Städte also ein ideales Habitat für die Bienenzucht?
Auf jeden Fall. Städte sind nahezu perfekt für Bienen, da Parkanlagen verschiedene Blütephasen garantieren. Eines unserer Projekte ist, für mehr Honigblumen-Korridore in Valencia zu sorgen. Das wollen wir mit der Bepflanzung rund um Bäume erreichen.
Fühlen sich Wildbienen in Städten also wohl?
Davon ist auszugehen. Die Insekten finden dort angenehme Bedingungen. Ich kann nur immer wieder darauf hinweisen, dass in vielen Großstädten weltweit Bienen in Harmonie mit den Menschen leben.
Kontakt zu Avau: infoavau@gmail.com