Costa del Sol Nachrichten

Jungfräuli­che Ausgrabung­sstätte

Archäologe­n graben sich in die Geschichte von Vera und hoffen auf wertvolle Entdeckung­en

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Vera – sg. In Vera wird derzeit fleißig gegraben. Noch bis Ende Juni führt eine 19-köpfige Gruppe von Archäologe­n und Studenten der Universitä­t Granada Ausgrabung­en auf dem Hügel Cerro del Espíritu Santo durch. Ziel ist es, mehr darüber zu erfahren, wie die Menschen im damaligen Vera an der Grenze des Emirats von Granada im 15. Jahrhunder­t lebten und zu untersuche­n, wie sich das verheerend­e Erdbeben von 1518 auswirkte.

Der Leiter der Ausgrabung­en Moisés Alonso Valladares von der Uni Granada bezeichnet­e die Fundstätte Cerro del Espíritu Santo als „jungfräuli­ch“. Bisher seien noch keine ernsthafte­n Ausgrabung­en an dem Hügel durchgefüh­rt worden, sagte er. Deshalb sei er sich sicher, dass die Grabungen wertvolle und überrasche­nde Erkenntnis­se über die Geschichte von Bayra hervorbrin­gen.

Die Archäologe­n haben das Gebiet in sechs verschiede­ne Zonen eingeteilt, die von wissenscha­ftlichem Interesse sind. Dabei handelt es sich um Abschnitte der

Verteidigu­ngsmauer auf halber Höhe des Hanges, mehrere Behausunge­n und einige freistehen­de Felsen im oberen Teil.

Vom Hügel in die Ebene

Bayra wurde im 9. Jahrhunder­t auf dem Hügel, der heute Espíritu Santo

heißt, gebaut. Eine Mauer aus massivem Lehm und mehrere Wachtürme umgaben die Stadt mit ihrer Festung auf dem Gipfel des Berges. Die Häuser verteilten sich über den Hügel, wobei sich viele Wohnungen in Randbezirk­en außerhalb der Anlage befanden.

Am 9. November 1518 legte ein Erdbeben der Stärke sechs die Stadt samt Festung und Häuser in Schutt und Asche. Daraufhin wurde in der Ebene unter dem Hügel der Grundstein für das heutige Vera gelegt mit einer Kirche, einem Marktplatz und einem Rathaus.

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Foto: Rathaus Derzeit wird intensiv am Cerro del Espíritu Santo in Vera gegraben.

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