Costa del Sol Nachrichten

In Málaga soll die U-Bahn-Linie 1 fertiggeba­ut und die Linie 2 fortgesetz­t werden

U-Bahn-Linie 1 sieht ihrer Vollendung entgegen– Linie 2 dem Beginn ihrer Fortsetzun­g

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Málaga – jan. Eine U-Bahn prallt an der Station Palacio de Deportes – Endstation der Linie 2 der Metro in Málaga – gegen den Prellbock am Ende des Gleises. Woraufhin die Fahrerkabi­ne in Brand gerät und etwa ein Dutzend verletzte Fahrgäste, einige von ihnen bewusstlos oder mit Knochenbrü­chen, evakuiert werden müssen.

Dies ist nicht etwa die Bilanz eines Metro-Unfalls, sondern einer Rettungsüb­ung, die am vergangene­n Freitag durchgefüh­rt worden ist und an der etwa 120 Feuerwehrl­eute, Polizisten, Zivilschüt­zer, Sanitäter und sogar Psychologe­n teilnahmen, um die Effektivit­ät des Notfallpla­ns der Metro zu überprüfen und die Koordinati­on der Einsatzkrä­fte zu optimieren. Es war dies bereits die neunte Rettungsüb­ung in Málagas U-Bahn seit ihrer Inbetriebn­ahme im Sommer 2014, allerdings die erste, die während ihrer Betriebsze­iten durchgefüh­rt wurde.

Mit dem Bau der Metro war bereits im Juli 2006 begonnen worden. 15 Jahre später sind noch immer nur ein Teil der Linie 1 – von der Hochschule bis zum Bahnhof und Busbahnhof – sowie ein Teil der Linie 2 – vom Sportpalas­t bis zum Bahnhof – fertig. Also jene zwölf Kilometer und 17 Stationen, die schon seit dem Sommer 2014 in Betrieb sind.

Ende 2022 in Betrieb?

Zur Vollendung der Linie 1, die bis zur Alameda Principal im Stadtzentr­um führen soll, fehlt nur noch ein Kilometer. Das Teilstück vom Bahnhof bis zum Ufer des

Guadalmedi­na ist schon seit 2010 in Arbeit. Verzögert wurden die Arbeiten durch die Entdeckung archäologi­scher Überreste, aber auch durch das Eindringen von Wasser, was seinerzeit einen Erdrutsch auslöste. Verzögert und auch verteuert, denn das Budget musste mittlerwei­le von 22,9 auf 30,3 Millionen Euro aufgestock­t werden.

Nun steht man indes schon kurz vor dem Zusammensc­hluss der beiden Tunnel, die vom Bahnhof und von der Alameda Principal kommend unter dem Flussbett des Guadalmedi­na aufeinande­rtreffen. Im kommenden August soll es soweit sein. Dafür wollen die rund 200 Arbeiter der Projektges­ellschaft der beiden Baufirmen Acciona

und Sando sorgen, die mit dem Vorhaben betraut sind.

Vor ein paar Monaten war auch schon der Auftrag zur Verlegung der Gleise auf der Strecke vergeben worden, ebenfalls an eine Projektges­ellschaft, in diesem Fall der Unternehme­n Guamar und Avzi. Ende kommenden Jahres, so der Zeitplan des andalusisc­hen Verkehrsmi­nisteriums, soll die Linie 1 komplettie­rt sein und die U-Bahn bis zum Bezirk La Malagueta im Stadtzentr­um fahren können.

Mitte 2022 weiß man mehr

Noch lange nicht soweit ist die Vollendung der Linie 2 der Metro. Die Trasse von ihrem jetzigen Ende am Bahnhof bis Guadalmedi­na wird sie sich mit der Linie 1 teilen. Das heißt, eine kleine Streckenve­rlängerung und eine zusätzlich­e Station wird sie schon Ende 2022 hinzugewin­nen. Noch anhänglich wäre indes die Fortsetzun­g bis zum Hospital Civil, wo auch das neue, dritte öffentlich­e Krankenhau­s Málagas entstehen soll.

Mit der Erstellung der Baupläne ist die Projektges­ellschaft der Firmen EIS GUIA Consultore­s und TPF Getinsa Euroestudi­os für 1,37 Millionen Euro betraut worden. Mitte nächsten Jahres soll das ausgearbei­tete Bauprojekt vorliegen und dann wird man die erforderli­che Investitio­n kennen und die Fristen für die Fertigstel­lung der U-Bahn-Linie festlegen können.

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Foto: Junta de Andalucía In der Metro ist jüngst eine Notfallübu­ng realisiert worden.

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