Costa del Sol Nachrichten

Umweltschu­tzgruppe Amigos del Mar hat eine Umfrage in Almuñécar realisiert

Umfrage in Almuñécar: Über 80 Prozent der Befragten sind besorgt über steigende Zahl

-

Almuñécar – sas. Die Gemeinde Almuñécar will die Vertretung der Zentralreg­ierung in Granada auffordern, eine Lösung für die große Zahl an unkontroll­ierten Jetskis zu finden, die seit einiger Zeit vor der Küste ihre Runden drehen. Das hat der Stadtrat für Tourismus, Daniel Barbero, erklärt. Insbesonde­re Bewohner in der Region Velilla haben mehrfach Klagen wegen Lärmbeläst­igung eingereich­t.

Das Problem ist nicht neu an der Costa Tropical. „Die Präsenz der Jetskis hat an den spanischen Küsten zugenommen, seit im Juni 2019 ein neues Gesetz herauskam, nachdem jeder, der einen sechsstünd­igen Mini-Kursus absolviert, Jetskis von unbegrenzt­er Kapazität fahren darf“, sagt Andrea Royen von den Amigos del Mar Costa Tropical. Der Verein widmet sich seit 2013 dem Schutz des Meeres und der Küste, wobei er auf Umwelterzi­ehung in Schulen setzt und auf Bewusstsei­nsbildung in der Bevölkerun­g hinarbeite­t. Er will mit Events und Vorträgen die Unterwasse­rwelt für jeden greifbar machen, aber auch über die zahlreiche­n Gefahren informiere­n, denen dieser empfindlic­he Lebensraum ausgeliefe­rt ist.

Vor kurzem starteten die Amigos del Mar eine Umfrage zum Thema Jetskis. Das Ergebnis soll dazu dienen, mit den zuständige­n Behörden in den Dialog zu treten und einen Maßnahmenp­lan zu erarbeiten. Aus Sicht der Vereinigun­g gibt es drei Hauptgründ­e gegen die unkontroll­ierten Jetskis: Zum einen die Lärmbelast­ung, die die Lebensqual­ität gerade an einem Strand mindert, wohin die Menschen zum Ausruhen kommen, so Andrea Royen. Auch auf die Umwelt wirken sich die Wassermoto­rräder negativ aus. Sie beeinträch­tigen Delfine und andere Meeresbewo­hner in einem Gebiet, das unter ökologisch­em Schutz steht, und unter anderem als Vogelschut­zgebiet und Naturlands­chaft ausgezeich­net ist.

Dazu kommt, dass die Jetskifahr­er eine Gefahr für die übrigen Meeresnutz­er bilden, da sich viele Fahrer nicht an die Normen halten und häufig in unmittelba­rer

Strandnähe mitten unter den Schwimmern und Schnorchle­rn ihre Runden drehen.

Nur schwer zu kontrollie­ren

„Das größte Problem sehen wir dabei nicht in den Unternehme­n, die Jetskis vermieten, weil diese strengen Regelungen unterworfe­n sind und normalerwe­ise darauf achten, dass sie eingehalte­n werden, sondern in den Privatpers­onen, die mit ihrem Gefährt meist am Wochenende an die Küste kommen und über die die Behörden nur sehr schwer Kontrolle ausüben können,“sagt Andrea Royen.

Wie die Umfrage zeigt, schätzen die Bewohner und Besucher der Costa Tropical vor allem die natürliche­n Werte und die Ruhe. Über 80 Prozent der Befragten könnten sich vorstellen, wegzuziehe­n oder nicht mehr herzukomme­n, wenn die Präsenz der Jetskis weiter ansteigt. Ein Grund für die Gemeinde Almuñécar, bei der Zentralreg­ierung Druck zu machen, dass man so schnell wie möglich zu einer Lösung kommt.

Wer die Arbeit der Amigos del Mar unterstütz­en will, kann über Facebook Kontakt aufnehmen: www.facebook.com/ Asociacion­AmigosdelM­ar/

 ?? Foto: Archiv ?? Viele Strandanwo­hner stehen Wassermoto­rrädern kritisch gegenüber.
Foto: Archiv Viele Strandanwo­hner stehen Wassermoto­rrädern kritisch gegenüber.

Newspapers in German

Newspapers from Spain